Der Münchner Erzbischof nimmt Stellung zu Fragen der sozialen Gerechtigkeit. Als Papst Benedikt XVI. seinen Besuch in Bayern beendete, empfahl er dem krisengeschüttelten Land die Rückbesinnung auf die Christliche Soziallehre. Dieses Buch des Münchener Erzbischofs löst diese Empfehlung ein, indem es über die biblischen Grundlagen, die Prinzipien und die Entwicklungsgeschichte der Katholischen Soziallehre gut verständlich informiert und zugleich die sozialpolitischen Herausforderungen unserer Zeit aufgreifend Konturen einer sozialen Marktordnung entwickelt. So ist es weit mehr als nur ein Lehrbuch. Es spricht hier nicht nur der anerkannte Wissenschaftler, sondern gerade auch der Hirte, der die Finger in die Wunde sozialer Missstände legt - seine Kritik an den Hedgefonds steht z.B. der der alttestamentlichen Propheten an der Ausbeutung zu ihrer Zeit nicht nach - und konkrete Richtungsweisungen gibt, um Armut zu überwinden und solidarische Gesellschaften aufzubauen. Dabei geht sein christologisch wie metaphysisch ("Was ist das Gute und die Gerechtigkeit?") fundiertes politisches Denken über das Hier und Jetzt hinaus, bedenkt die Folgen der Globalisierung ebenso wie die Interessen der künftigen Generationen und der Allerschwächsten, die vom Wirtschaftsprozess ausgeschlossen sind. "Das Kapital" ist damit nicht nur eine Gegenposition zu Marxismus und Wirtschaftsliberalismus, sondern eine Fortführung der Soziallehre, die eines Bischofs v. Ketteler, eines Joseph Höffner und eines Oswald von Nell-Breuning würdig ist.

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Personen: Marx, Reinhard

Schlagwörter: Philosophie Katholische Soziallehre Theologie, Christentum Kapitalismus Soziale Verantwortung Wirtschaftsethik