Ein Mann sortiert seine Erinnerungen. (DR) Mit dem Bestreben, seine Erinnerungen zu sortieren, begibt sich der Autor noch einmal an verschiedene Stationen und an für ihn wichtige Eckpunkte seines Lebens. Er will sie aus einer neuen Perspektive, mit dem nötigen Abstand noch einmal betrachten, wohl mit der Absicht, sich selbst zu beweisen, das Leben doch ganz gut gemeistert zu haben. Das Buch auf dem Klappentext einen melancholischen Lebensrückblick zu nennen, ist wohl zutreffend; es jedoch einen Leitfaden (!) zu heißen und Scheitern und glückliche Zufälle mit einer Gebrauchsanweisung für das Leben gleichzusetzen, ist deplatziert. Es handelt sich um nicht mehr, als um ein Betrachten und Philosophieren, um ein Nachsinnen über die eigenen Erlebnisse und Erfahrungen. Um ein Sich-darüber-Wundern, wie das Leben spielt. Wenn Gilmour an die Orte seiner Niederlagen zurückkehrt, so tut er es nicht, um den Leuten zu zeigen, dass sie sich geirrt haben, sondern um es sich selbst zu beweisen. Der Bestsellerautor erkennt klar, dass er, indem er an diese Orte vergangener Misserfolge, an Kampfschauplätze zurückkehrt, an denen er gelitten hat, sich allmählich auf den Tod vorbereitet. Er sagt, er lerne, "wie man richtig stirbt". Ein sehr persönliches Buch, das sicherlich nicht dem Geschmack eines breiten Publikums entspricht.
Personen: Gilmour, David Zöfel, Adelheid
SL Gilmo
Gilmour, David:
¬Die¬ perfekte Ordnung der Dinge : Roman / David Gilmour. Aus dem Engl. von Adelheid Zöfel. - Frankfurt a. M. : S. Fischer, 2012. - 252 S.
ISBN 978-3-10-027823-4 fest geb. : 9,99 EUR
Schöne Literatur - Schöne Literatur