Wissenschaftlich fundierte und zugleich populäre Darstellung zu einem "merkwürdigen" Kapitel der Papstgeschichte. Von der Spätantike bis zum ausgehenden Mittelalter "tummeln" sich in der Kirchengeschichte 25 - 40 sogenannte "Gegenpäpste" (weil es, wie Laudage zeigt, manchmal gar nicht so einfach ist, zwischen legitimen und illegitimen Päpsten zu unterscheiden), die meist ein negatives Image haben. Allerdings ist bislang auch deren Geschichte nicht systematisch aufgearbeitet worden. Erst eine wissenschaftliche Tagung in Aachen im September 2011 hat sich intensiv mit der Geschichte sogenannter "Gegenpäpste" beschäftigt. Die Journalistin und Historikerin Christiane Laudage (Witwe des renommierten Mediävisten Johannes Laudage) legt nun wissenschaftlich fundiert und gut lesbar eine Darstellung über diese historischen Persönlichkeiten vor, die sie in ein anderes Licht rücken. Nach allgemeinen Einführungen, die u.a. die Entstehung der Papstlisten und den Begriff "Gegenpapst" erklärt, widmet sie sich den einzelnen Gestalten von der Spätantike (Hippolyt oder Novatian) bis ins ausgehende Mittelalter mit dem letzten "Gegenpapst" Felix V. Mit vielen Quellen- und Literaturangaben bereichert sie die Papstgeschichte auch um Fragezeichen: Trifft die Bezeichnung "Gegenpapst" immer zu? Viele Geschichten sind erschreckend, was das Ende der betreffenden Personen betrifft, die Vielzahl der Leichen und andere Grausamkeiten. Christine Laudage gelingt es immer, Wissenschaftlichkeit mit einem ansprechenden essayistischen Stil zu verbinden, sodass dieses Buch packt wie ein Kriminalroman. Nur ein paar Zahlendreher trüben den sonst sehr positiven Eindruck. Für alle an Geschichte (nicht nur Kirchengeschichte) interessierten Leserkreise ist dieses Werk geradezu ein "muss man lesen", weil bisherige Geschichtsschreibung auch auf den Prüfstein gestellt wird.

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Personen: Laudage, Christiane

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