Reichlich niveau- und einfallslos. (DR) Wieder einmal ist ein Serienmörder am Werk, der junge Frauen hinmetzelt und ihnen noch zu guter Letzt die Zunge herausbeißt - irgendetwas Reißerisches braucht es schon, um den abgebrühten Thrillerleser von heute noch ein "Igitt!" zu entlocken. Ansonsten wird der Verlauf der Handlung dem Leser eher ein müdes Gähnen entlocken, es sei denn, er beginnt sich so wie ich zunehmend über die wenig logische Handlung und die reichlich einfältig gezeichneten Charaktere zu ärgern. Jener des Ermittlers Will Trent wäre ja ganz interessant, aber hier wird so dick aufgetragen (jahrelang schwerst misshandeltes und missbrauchtes Waisenkind und mit so starker Leseschwäche geschlagen, dass Trent oft kaum in der Lage ist, einzelne Wörter zu entziffern, trotzdem hat er ein Studium absolviert), dass es nur schwer zu ertragen ist. Fast alle Protagonisten verwenden hingebungsvoll und ausdauernd Kraftausdrücke, was Frau Slaughter so anzuturnen scheint, dass sie sie schließlich ebenfalls immer wieder in den Zwischentexten einfließen lässt. Zu allem Überfluss weiß man etwa zur Hälfte des Buches, wer der Mörder ist - und das ganz ohne detektivischen Spürsinn entwickeln zu müssen, womit die Protagonisten der Geschichte leider auch nicht gerade gesegnet sind. Zum Abgewöhnen.
Personen: Slaughter, Karin Berr, Klaus
Slaug
Slaughter, Karin:
Verstummt : Thriller / Karin Slaughter. Ins Dt. übers. von Klaus Berr. - München : Blanvalet, 2008. - 507 S. - 61/2008
ISBN 978-3-7645-0266-9 fest geb. : ca. € 20,60
Buch