Jenny Aaron, eine der interessantesten und härtesten PolizistInnenfiguren der gegenwärtigen Literatur und Populärkultur, ist wieder da. (DR) Schon in "Endgültig" (2016) und "Niemals" (2017) hat Andreas Pflüger sie in den Kampf gegen die größten Bösewichte Deutschlands und der Welt geschickt: Drogen- und Mafiabosse, superreiche Finanziers internationalen Terrors oder brutalste Serienmörder. Als Teil der "Abteilung", einer fiktiven Eliteeinheit des deutschen BKA, wesentlich kleiner aber deutlich effektiver als die GSG 9, operieren Jenny Aaron und ihre an diversen Waffen ebenfalls bestens ausgebildeten männlichen Kollegen am Rande und jenseits der Legalität. Dass die Hauptfigur - eine Mischung aus Lisbeth Salander (aus Stieg Larssons Millenium-Trilogie), Nikita (Luc Besson) und The Bride (aus Tarantinos "Kill Bill") - noch vor dem Einsetzen der Handlung des ersten Teils im Zuge einer missglückten Operation in Barcelona erblindet ist, erhöht den Reiz. Und es gibt dem Autor die Möglichkeit, die Welt des Verbrechens und der politischen Intrige, die Welt machtversessener und korrupter Egomanen also, aus einer anderen Perspektive zu zeigen. Pflüger schreibt eine stahlharte und klare Prosa, nicht nur seine Spannungsdramaturgie ist exzellent, er versteht es auch, das große Figurenensemble rund um seine Superheldin exakt zu führen und dabei die verzweigte Handlung immer im Blick zu haben, auch langfristig über drei Bände. Es gibt zur Zeit keinen anderen deutschen Autor, der Action so exakt choreografieren, so packend und literarisch präzise darstellen kann, nicht zuletzt Kampfszenen - etwa der Showdown auf dem Platz vor der Sagrada Familia in Barcelona - werden im Kopf des Lesers zum Film. Spannungsliteratur auf höchstem Niveau. Für alle Bibliotheken.

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Personen: Pflüger, Andreas