Das verwobene Schicksal dreier Schwestern, die sich unabhängig voneinander am Tod ihres Vaters schuldig fühlen. Die Geschichte beginnt in der Teenagerzeit, mit all den Gefühlsstürmen und Träumen junger Mädchen und denBezug zu ihren Eltern. Besonders der Vater nimmt eine wichtige Rolle ein. Der abrupte Abbruch der Kindheit und Jugendzeit durch den ungewöhnlichen Tod des Vaters gibt der Familie eine andere Lebensrichtung. Jahrzehnte später, in bereits gegründeten Familien und festgefahrenen Lebenswegen, kommt die Nachricht vom Unfalltod der Mutter und lässt die Schwestern unaufhaltsam in die Vergangenheit zurückfallen. Der Aufarbeitungsversuch alter Versäumnisse kommt zum Tragen. Einfühlsam, aber ohne Sentimentalität beschreibt die Autorin die Zeit des Aufbruchs. Man spürt beinahe das Knistern zwischen den wach werdenden Geschlechtern, die Trauer und den Schmerz, aber auch die hoffnungsvolle Erwartung der ersten Liebe. Mit einerunglaublichen Klarheit und Präzision werden Hoffnung, Vertrauen, Angst und Verlust beschrieben, so dass einem der Geruch der pubertierenden Burschen direkt in die Nase zu steigen scheint, oder man plötzlich das aufgeregte Kichern der Freundinnen beim "Schönmachen" für die anstehende Party zu hören glaubt. Edie, die Hauptfigur des Romans, wird von den überschwappenden Gefühlen der erwachenden Pubertät heftigst durchgeschüttelt. Bis zu dem Tag, als ihr Vater das letzte Mal die Zwetschken von ihrem Kindheitsbaum pflückt. Mit der Schuld leben, jahrelang, sie einkapseln, verdrängen und selbst vergessen, bis plötzlich alles anders ist, alte Wunden wieder aufgebrochen werden. - Ein ruhiges, feinsinniges, fast zärtliches Buch vom normalen wunderbaren und grausamen Leben, in dem die Schuldfrage sich verliert, weil es keine wirklich Schuldigen gibt, weil Dinge passieren - so "zufällig" wie man in ein Leben hineingeboren wird und es wieder verlassen muss.

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Personen: Gerrard, Nicci