Würde uns ein bedingungsloses Grundeinkommen von allen Sorgen befreien? (DR) Im Jahr 2064 gibt es in Deutschland das sogenannte Freiheitsgeld, das den Menschen ein – wenn auch bescheidenes Leben – ohne Arbeit ermöglicht. Jobs sind ohnehin rar, denn das meiste wird inzwischen von Maschinen und KIs erledigt. Außerdem sind für das zusätzliche Gehalt so hohe Steuern zu entrichten, dass sich die Arbeit finanziell nicht wirklich auszahlt. 2034 wurde das Freiheitsgeld eingeführt und zu dem 30-jährigen Jubiläum soll Altbundeskanzler Havelock, der dafür verantwortlich war, eine Rede halten. Kurz vorher wird Havelock aber tot aufgefunden, alles deutet auf Selbstmord hin. Als auch sein früherer Gegenspieler, der Reporter Leventheim stirbt, ruft das den Polizisten Ahmad Müller auf den Plan, der kurz zuvor noch als Steuerfahnder gearbeitet hatte. Mit seinen Ermittlungen sticht er in ein Wespennest und er bekommt es mit Menschen zu tun, die über scheinbar unbegrenzte Macht verfügen. Stück für Stück zeigt Eschbach Hintergründe und Strukturen auf, die so ein Freiheitsgeld ermöglichen würden. Aber natürlich gibt es nach wie vor die Reichen, die in den »Gated Communities« im reinsten Luxus leben. Eine weitere Hauptfigur ist Havestocks Fitnesstrainer Viktor, der es durch seinen Job in die Gated Communities geschafft hat, dafür aber einen hohen Preis zahlen muss. Wie immer bei Eschbach wirkt das Szenario sehr realistisch und er wirft viele Fragen auf, die der/die Leser*in für sich selber beantworten muss. Seinem schriftstellerischen Können ist es zu verdanken, dass der Roman nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern sich so spannend wie ein Thriller liest. Sehr zu empfehlen.
Personen: Eschbach, Andreas
Eschb
Eschbach, Andreas:
Freiheitsgeld : Roman / Andreas Eschbach. - Originalausgabe. - Köln : Bastei Lübbe, 2022. - 526 Seiten
ISBN 978-3-7857-2812-3 Festeinband : EUR 25,70 (AT)
Schöne Literatur - Buch