Ein scharfsichtiges Sittengemälde des römischen Bürgertums. So wie Rom ("Die Ewige") eine großartige, schöne aber auch dekadente, marode Stadt ist, so werden die dem gehobenen Bürgertum angehörenden Menschen darin widergespiegelt, von denen der mehrfach ausgezeichnete römische Autor Alessandro Piperno erzählt: Matteo, ein Lebemann und Lebenskünstler, der vor 16 Jahren seine zweite Frau Federica mitsamt den beiden Kindern Martina und Giorgio verlassen hat, um vor einem Gläubiger zu fliehen, kehrt nach Rom zurück. Bis auf Federica, die in unfassbarer Langmut auf ihn gewartet hat, kann sich darüber niemand freuen. Giorgio, der ein erfolgreicher Restaurantbesitzer geworden ist, beginnt, an durch seinen Hass auf den Vater hervorgerufenen Wahnvorstellungen zu leiden. Martina, die in eine reiche Familie eingeheiratet hat, möchte auch nichts von ihm wissen. Sie leidet an der unerfüllten Liebe zu ihrer besten Freundin und jetzigen Schwägerin. Ihre Ehe droht zu zerbrechen. Tja, und dort, wo sie alle zusammenkommen, wo die Geschichte so brutal durch einen Terroranschlag endet, beginnt eine neue ... - Es geht in diesem Roman nicht so sehr um das, was geschieht. Vielmehr geht es um Gedanken und Gefühle, um die Hoffnung und die Verzweiflung der jeweiligen Figur, die in einer solch klugen, bestechend entlarvenden und, so widersprüchlich das auch klingen mag, spöttischen Zärtlichkeit geschildert werden. In einigen der so scharfsichtigen Analysen mag man sich durchaus auch selbst finden. Ein toller Roman, den man mit Gewinn und Vergnügen liest, ganz bestimmt empfehlenswert. (Übers.: Barbara Kleiner)
Personen: Piperno, Alessandro
Piper
Piperno, Alessandro:
Wo die Geschichte endet : Roman / Alessandro Piperno. - München : Piper, 2019. - 302 S. ; 21 cm. - Aus dem Ital. übers.
ISBN 978-3-492-05868-1 fest geb. : 22,00
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