Eine facettenreiche Geschichte der ersten Christen: von ihren Anfängen bis zur Zeit Kaiser Konstantins. (PR) Die ersten Christen waren sowohl ihrer Herkunft als auch ihrem sozialen Status nach keine homogene Gemeinschaft, was bedeutet, dass man über sie keine lineare Geschichte schreiben kann. Helmut Leppin, Professor für Alte Geschichte, nähert sich daher seinem Thema in vier großen Kapiteln an und fragt: Wie definierten sich Christen gegenüber Heiden und Juden? Wie organisierten sie sich (Gemeindestruktur, Ämter)? Wie verhielten sie sich im Alltag (Arbeit, Sexualität, Reichtum)? Und schließlich: Wie war ihr Verhältnis zur politischen Macht (Steuern, Kaiser, Militär)? Der Autor zeigt souverän bis zur Zeit Kaiser Konstantins (gest. 337 n. Chr.) die kulturellen und historischen Umfelder auf, in welche die Christen eingebettet waren und in denen sie sich behaupten mussten, und zitiert dazu gerne und häufig biblische, patristische und deuterokanonische Texte. Dabei geht es Leppin nicht um Vollständigkeit, vielmehr versteht er die Ausfaltungen der einzelnen Kapitel als "Vignetten", die zusammen ein redundantes Gesamtbild der frühen Christenheit abgeben. Für Verwirrung könnte sorgen, dass ähnliche Themen in unterschiedlichen Kapiteln angesprochen werden, hier helfen aber Verweise an den Buchrändern, womit man leicht Querverbindungen herzustellen vermag. Insgesamt ein überaus facettenreicher und angenehm lesbarer kirchenhistorischer Band auf hohem wissenschaftlichen Niveau.
Personen: Leppin, Hartmut
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Leppin, Hartmut:
Die frühen Christen : von den Anfängen bis Konstantin / Hartmut Leppin. - München : C.H.Beck, 2018. - 511 S. : Ill.
ISBN 978-3-406-72510-4 fest geb.
Religionspädagogik - Buch