Eigentlich könnte Mateos Leben nicht besser sein. Jeder bewundert ihn aufgrund seines sportlichen Talentes, und auch in der Liebe läuft alles wunderbar. Denn Lola, die ihm im Schwimmbad begegnet ist, erwidert seine Gefühle. Doch als er den Höhepunkt seiner sportlichen Karriere erreicht zu haben scheint – Mateo gewinnt als Turmspringer bei den olympischen Spielen – dreht sich plötzlich alles. Ein seltsames Blackout (ausgelöst durch ein Trauma?) holt Mateo immer wieder ein und wirft einen Schatten über seine Liebe zu Lola. Er beschließt, den für ihn so wichtigen Sport aufzugeben, was seinem ehrgeizigen Vater ganz und gar nicht gefällt. Dennoch: das Gefühl der Bedrohung in seinem Hinterkopf bleibt. Schließlich stellt sich heraus, dass Lolas Vater einen Unfall inszeniert hat, um Mateo zu schaden. Die junge Liebe der beiden scheitert, doch Mateos Herz wird immer bei Lola sein. Obwohl bereits zu Beginn des Buches klar zu sein scheint, dass von Lolas Vater eine Bedrohung ausgeht, lässt einen der Plot des Romans kaum zu Atem kommen. Die Geschichte bleibt nahe am Leben. Kein Happy End erwartet die Figuren, und dennoch hat Mateo zum Schluss die Kraft erlangt, sein Leben weiterzuleben – vielleicht zum ersten Mal auf die Art und Weise, wie er es sich wünscht. Die Figuren in Tabitha Suzumas Buch sind sorgfältig und fernab von Klischees konstruiert. Der Protagonist wird in seiner Vielschichtigkeit dargestellt: einerseits ist er ein Held, dem man gerne durch die Geschichte folgt, andererseits aber bleibt sein Wesen immer auch fragil, denn Mateo leidet an seinem Heldentum, an den hohen Erwartungen, die sein Vater an ihn hat. In der jungen, individuellen Lola begegnet ihm ein Mädchen, das ihm an Stärke und Kraft ebenbürtig ist: ein kleiner Freak mit besonderen Eigenschaften, dem man nicht einfach nur durch Schönheit und Erfolg imponieren kann. Tabitha Suzuma bedient sich in ihrem Roman einer klaren Sprache, die von einem herkömmlichen Jugend-Slang abweicht. Auch an Gesellschaftskritik fehlt es nicht: Mateo ist ein Kind der Elite, während Lola einer typischen „middle-class-family“ entstammt. Eine Tatsache, die in den USA eine besondere Bedeutung zu haben scheint. „Broken – der Moment in dem du fällst“ ist ein Roman, mit dem man mitfällt, ein Sprung von einer Turmspitze ins Ungewisse hinein, und dennoch wird man am Ende von einer versöhnlichen Stimmung gleichsam gehalten.
Personen: Suzuma, Tabitha
SL Suzu
Suzuma, Tabitha:
Broken : der Moment, in dem du fällst. - Hamburg : Oetinger, 2016. - 381 S.
ISBN 978-3-7891-4754-8 fest geb. : EUR 17,99
Schöne Literatur - Buch