Eine Familiengeschichte, erzählt aus der Perspektive zweier beeindruckender Frauen. (DR) Im ersten Teil steht Anna Reichenheim im Mittelpunkt, die als Tochter eines Tuchhändlers in eine wohlhabende jüdische Kaufmannsfamilie in Berlin einheiratet. Ihr ältester Sohn Heinrich, mit seinem liederlichen und verschwenderischen Lebenswandel, entspricht nicht den Vorstellungen und Konventionen der Familie. Auch seine Frau Marie, eine einfache Garderobiere, passt nicht in die gehobene Gesellschaft. Vom Reichtum der Reichenheims ausgeschlossen und vom Familienleben ausgegrenzt, beginnt Heinrich in Amerika ein neues Leben. Aus der Sicht von Marie, die den zweiten Teil der Geschichte prägt, verfolgen die Leser*innen die Schwierigkeiten, in die Heinrich das Paar immer wieder bringt. Weiterhin macht er durch Spiel und Liebschaften ihr gemeinsames Leben kompliziert. Auch nach ihrer Rückkehr nach Deutschland im Ersten Weltkrieg will die Mutter Anna nichts von ihnen wissen. So bleibt Marie auch in dieser schwierigen Zeit die Stütze für ihren Mann. Sie holt dessen fünfjährigen Sohn Heinz aus einem Heim und zieht ihn mit einer Liebe auf, als wäre es ihr eigenes Kind. Die Wirren des Ersten Weltkrieges und die Bedrohung und Verfolgung der Juden im Zweiten Weltkrieg sind hineingewoben in dieses Drama der beiden Frauen Anna und Marie. Schön zu lesen ist die authentische Darstellung des Alltagslebens der sehr unterschiedlichen Protagonistinnen.

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Personen: Neumann, Constanze

Schlagwörter: Frau