Autoreifen aus Löwenzahn, Plastik aus Kartoffeln, Sprit aus Zucker oder Flugkerosin aus Algen: von einer "wissensbasierten Bioökonomie" erhoffen sich deren Förderer Lösungen für die zentrale Frage des 21. Jahrhunderts. Wie können in Zeiten des Klimawandels immer mehr Menschen von immer weniger Ressourcen mit Nahrung, Energie und Materialien zugleich versorgt werden? Dabei konkurrieren Getreide und Futtermittel, Energiepflanzen, Fasern und Naturlandschaften für den Erhalt der Biodiversität schon jetzt um Flächen, Wasser und Boden. Wer in Ministerien, Konzernlaboren und Biotechnologie-Startups nachfragt, stößt auch auf andere Interessen: an neuen Forschungsgeldern, Produktideen, Märkten und der Sicherung der Ressourcen in Entwicklungsländern. In Zukunft soll die synthetische Biologie Lebensformen neu konstruieren. Ist Bioökonomie also ein "totalitärer Ansatz", wie Kritiker warnen oder sind neue Technologien sinnvoll? Wie müssen sich Handelsregeln, Forschungspolitik und Agrarsubventionen ändern, damit globale Vielfalt erhalten bleibt? Und wer entscheidet darüber? Die Journalistin Christiane Grefe ist diesen Fragen nachgegangen, hat mit Politikern gesprochen, mit Ökologen, Naturschützern und Bauern. In spannenden Reportagen, Streitgesprächen und Analysen zeigt sie die Risiken wie die Chancen der Bioökonomie - und wie nötig eine Debatte darüber ist, welche Natur wir in Zukunft wollen.
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Weiterführende Informationen
Personen: Grefe, Christiane
Grefe, Christiane:
Global Gardening : Bioökonomie - Neuer Raubbau oder Wirtschaftsform der Zukunft? : Verlag Antje Kunstmann, 2016. - 316 S.
ISBN 978-3-95614-079-2