Mike Sullivan ist verzweifelt. Ihm ist etwas zugestoßen, was er in seiner heilen Welt sicher so nie für möglich gehalten hätte. Mit seiner kleinen Tochter Sarah ist Sullivan auf einen von vielen Kindern bevölkerten Hügel im weißen Belham gefahren, um mit ihr auf dem Schlitten hinunterzufahren. Dann lässt er sich in ein Gespräch verwickeln ? und dann ist Sarah plötzlich weg. Auch wenn die Polizei später auftaucht und die Gegend absucht: Sarahs pinkfarbener Schneeanzug ist nirgends mehr zu sehen. Fünf Jahre fehlt von Sarah jede Spur. Dann findet die Polizei Hinweise darauf, dass ein ehemaliger Priester etwas mit ihrem Verschwinden zu tun haben könnte. Der aber liegt im Sterben. Ein nervenaufreibender Wettlauf gegen die Zeit beginnt, den Mike Sullivan fast nicht mehr gewinnen kann. Aber der Glaube daran, dass seine Tochter irgendwo noch leben könnte, gibt ihm die nötige Kraft... Es gibt Bücher, die man als Leser je nach privater Lebenssituation jeweils anders liest ? zumindest dann, wenn diese Bücher bei der Lektüre auf eine bestimmte Disposition besagten Lesers treffen. Auch beim kniffligen Thriller-Thema Kindesentführung ist das der Fall ? zumindest dann, wenn ein Autor so gut schreiben kann wie Chris Mooney. Allzu zartbesaitete Eltern sollten Missing also vielleicht ? was schade wäre ? ganz verschmähen. Allen anderen aber sei die Lektüre des Romans hiermit rundherum empfohlen. Missing ist spannend geschrieben, von der ersten bis zur letzten Seite spannend ? und sorgt für ein wohlig-gruseliges Gänsehaut-Gefühl, das man eigentlich nicht missen möchte. -- Stefan Kellerer

---

---

Personen: Mooney, Chris

Standort: M