Wie sich ein kleines Mädchen an seinen unsensiblen Eltern "rächt". (ab 4) (JD) Marta ist ein kleines tagträumendes Mädchen, das völlig in seiner Fantasiewelt lebt. Seine Eltern leben mit absolut fehlendem Einfühlungsvermögen an ihm vorbei, ihre Zuwendung besteht vorwiegend aus sich wiederholenden, liebevoll klingenden ermahnenden Plattitüden. Es folgen Beispiel auf Beispiel dieses Aneinandervorbeiredens... Schließlich werden sie selbst in die Traumgespinste ihrer Tochter verstrickt. Marta dreht "mutig" den "Spieß um". Nun ist sie es, die ihre Eltern "liebevoll" verbal malträtiert. Diese Geschichte wird ausschließlich in direkter Wechselrede erzählt und ist durch diesen Erzählstil, obwohl typographisch unterscheidbar, doch schwerer verständlich. Auch das Ende ist in seiner boshaften Hintergründigkeit nicht so recht schlüssig. Die Illustratorin verändert auf den heiter-farbigen textadäquaten Bildern konsequent die Körperproportionen der Eltern (sie haben kindlich große Köpfe). Möglicherweise will sie damit auf ihre Infantilität hinweisen. Leider unterscheidet sie in der Darstellung nicht zwischen Traum und Wirklichkeit (Absicht?), was der Lesbarkeit der Geschichte ebenfalls abträglich ist. Für mich ist das Gesamtergebnis dieses Bilderbuches trotz des interessanten Plots unbefriedigend.
Personen: Grossmann-Hensel, Katharina
Standort: Schule
JD Gro
Grossmann-Hensel, Katharina:
¬Die¬ mutige Marta / Katharina Grossmann-Hensel. - Wien : Betz, 2010. - [14] Bl. : zahlr. Ill. (farb.) ; 29,5 cm
ISBN 978-3-219-11437-9 fest geb. : ca. EUR 12,95
JD - Kinder- u. Jugendlit