Der kleine Bruno erfährt, dass einen der Mut verlassen kann und man sich dennoch nicht blamieren muss. (ab 6) (JE) Herrlich locker und amüsant nimmt der beliebte Autor, der in seiner oftmals flapsigen, erfrischend unpädagogischen Schreibweise an Christine Nöstlinger erinnert, zu einem gut bekannten "Schulthema" Stellung: dem Mitreden-Können, was den Fernsehkonsum betrifft. Joschi darf angeblich einen nächtlich ausgestrahlten Gruselfilm anschauen und prahlt damit vor seinen Klassenkameraden. Bruno staunt über den Mut des Burschen und die Erlaubnis der Eltern. Noch mehr staunt er aber über die Reaktion, als er zu Hause verkündet: "Heute schau ich mir den Dracula an!", worauf seine Eltern offensichtlich nichts dagegen zu haben scheinen. Als es mit dem gruseligen Vampir schließlich ernst wird, flüchtet Bruno in sein Bett, wo Mama und Papa so lange bei ihm bleiben, bis er einschläft. Natürlich darf man am nächsten Tag sein Gesicht nicht verlieren und Bruno beurteilt den Film vor seiner Schwester und seinen Freunden als derart langweilig, dass er bald schlafen gegangen ist (toll, dass die Eltern ihn nicht verraten und gar kein Thema daraus machen!). Und überraschenderweise ist es dem ach so mutigen Joschi ebenso ergangen. Auf dieser Ebene finden sich die beiden Buben wieder, ohne ihre Schwäche für alle offensichtlich eingestehen zu müssen. Die wirklich hervorragend und feinfühlig komponierte Alltagsgeschichte, liebevoll illustriert durch plakative Bilder mit farbintensiver Ausdruckskraft, trifft einen erfreulich einfachen, aber sensibel gehaltenen Umgangston. Christoph Mauz spricht nicht nur die Kinder an, er könnte auch ohne weiteres als prädestinierter "Elternbildner" mit Herz und Hausverstand Erfolge feiern.

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Serie / Reihe: Club 235

Personen: Holland, Carola Mauz, Christoph

Standort: Bibliothek

Schlagwörter: Antolin Klasse-1 Fernsehen

Interessenkreis: ab 6 Jahren