Kalendarisch chronikale Aufzeichnung der Ereignisse im Zusammenhang mit der Belagerung Wiens durch das osmanische Heer 1683. (GE) Der Grundgedanke, die Geschehnisse des Jahres 1683 kalendarisch chronikmäßig fortlaufend darzustellen, ist angesichts der doch eher zahlreichen Literatur zu dem Thema ein origineller Ansatz. Als Substrat in weitem Sinn des Begriffes dient der renommierte Krakauer Kalender. Tageweise, oft kontinuierlich, dann wieder mit Auslassungen wird das Geschehen annotiert. Das Literaturverzeichnis, in Sonderheit natürlich das ungedruckte Quellenmaterial in den (Stifts-)Archiven, belegt die umfassende Einsicht des Autors in die Materie. Der "Reiz" der angewendeten Methode liegt in der Möglichkeit, gleichsam synchron Kleines neben Großem - Diplomatie, Politik, Strategie und beklemmende Einzelschicksale - zu zeigen und zu zeichnen. Gerade, was den Verlauf von exemplarischen Einzelschicksalen betrifft, muss der Autor natürlich sein Konzept unterlaufen; insgesamt aber wird die Methode ohne "Engen" durchgehalten. Sachslehner geht es erkennbar darum, Schicksale zu zeigen, gerade und schlüssig belegt er das der kleinen Leute, aber auch die "Mächtigen", bis zu Kara Mustafa, gewinnen individuelles Profil. Groß und deutlich wird das Grauen des Krieges gezeichnet und die der Zeit entsprechende Geringachtung menschlichen Lebens manifest. Die Art der Darstellung erlaubt dem Autor, Gewichtungen nach seinem Empfinden zu setzen. In den meisten Fällen ist das nachvollziehbar. - Ein Buch, das eine grauenvolle Zeit fassbar macht. *bn* Heinz Steuer

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Personen: Sachslehner, Johannes

Standort: Bibliothek

Schlagwörter: Wien Geschichte 1683 Türkenkrieg

Interessenkreis: Wien