Alles beginnt mit einer geschmacklosen Männerwette: Wer legt die attraktive Unbekannte, die an der Theke steht, als Erster flach? Wenn die Dinge normal laufen würden, hätte wohl der abonnierte Frauenheld Jeff die besten Chancen, den Wetteinsatz einzustreichen. Aber er geht ebenso leer aus wie sein Freund Tom, der typische Loser und Maulheld. Den Zuschlag erhält Will, Jeffs schüchterner und etwas naiver Halbbruder. Suzy, das Objekt der Begierde, geht zum Spaß auf das Spiel ein und verlässt mit ihm die Bar. Der Auserwählte verliebt sich Hals über Kopf in die aufregende Frau, doch die lässt ihn zunächst abblitzen. Suzy hat es zu Hause mit einem sadistischen Ehemann zu tun, der sie regelmäßig misshandelt und vergewaltigt. In dem scheinbar zufälligen Aufeinandertreffen mit Will und seinen Freunden sieht sie die einmalige Chance, aus dem Teufelskreis der Gewalt zu entkommen. Sie beginnt, die drei Männer für ihre Zwecke einzuspannen und gegeneinander auszuspielen. Damit steuert die Handlung zielstrebig auf eine unausweichliche Katastrophe zu und für einige Beteiligte endet der anfangs so harmlos erscheinende Kneipenflirt tödlich Den Namen Joy Fielding verbindet man seit vielen Jahren mit solide geschriebenen und hoch spannenden Thrillern. Es gibt kaum einen Roman der kanadischen Schriftstellerin, der es nicht auf die internationalen Bestsellerlisten schaffte. Fielding liefert mit Das Verhängnis zwar erneut eine intelligent konzipierte und mitreißende Story ab, doch stellenweise wirkt die Handlung weit weniger elektrisierend, als man das aus ihren früheren Werken gewohnt ist. Das liegt zum Teil daran, dass die charakterlichen Eigenschaften der Hauptfiguren zu akribisch ausgeleuchtet werden. Jede einzelne schleppt ein Trauma aus der Vergangenheit mit sich herum, dessen Vorgeschichte bis ins kleinste Detail dargelegt wird und das wirkt auf Dauer etwas ermüdend. Glücklicherweise gelingt es Fielding, das Steuer noch herumzureißen.
Personen: Fielding, Joy
Fielding, Joy:
¬Das¬ Verhängnis / Joy Fielding. - München : Goldmann Verlag, 2010. - 413 S. - dt. v. Kristian Lutze
ISBN 978-3-442-31205-4 fest geb. : 19,99
Schöne Literatur - Signatur: Field - Buch