Geschichte Spaniens - Wendejahre einer Weltmacht
Mit Siegen über Mauren, Osmanen, Franzosen, Inka und Azteken sowie weiträumigen Eroberungszügen begründen Könige, Entdecker und Konquistadoren vom 13. Jahrhundert an nach und nach das spanische Imperium - das erste weltumspannende Reich der Geschichte. Doch dauernde Kriege rund um den Erdball übersteigen selbst die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten der Supermacht Spanien. Und so beginnt schon kurz nach der Zeit der größten Triumphe im 16. Jahrhundert der Abstieg
Imperium Spanien - Die unwahrscheinliche Weltmacht
Innerhalb kurzer Zeit nach der Verbindung der zwei wichtigsten iberischen Reiche im Jahre 1479 steigt Spanien zur europäischen Hegemonialmacht auf. Und zum weltumspannenden Imperium mit Kolonien auf drei Kontinenten. Weitblickende Monarchen, tollkühne Entdecker und rücksichtslose Konquistadoren treiben diesen Aufstieg voran - und etliche unglaubliche Zufälle
1212: Reconquista - Der Kampf um Spanien
Von 711 an erobern Araber und Berber den Süden und die Mitte der Iberischen Halbinsel. Fortan blüht dort die islamische Kultur auf, während sich im Norden nach und nach christliche Reiche wie Kastilien und Aragón bilden. An den Grenzen bekämpfen sich Katholiken und Mauren generationenlang. Bis sich 1212 zwei gigantische Heere muslimischer und christlicher Krieger in Andalusien gegenüberstehen - zur größten Schlacht des Mittelalters
1469: Isabella und Ferdinand - Hochzeit zweier Reiche
Heimlich und gegen den Willen ihres Königs heiratet Kastiliens Infantin 1469 den Thronfolger Aragóns. Das bald darauf gekrönte Paar verbindet die beiden mächtigsten iberischen Reiche und eint so den Großteil der Halbinsel
Neubeginn - Das "Wunderjahr" 1492
Das Jahr der Wunder nennen es Spaniens Chronisten: 1492, das Jahr, in dem die Könige Ferdinand und Isabella endgültig über die Mauren triumphieren und Christoph Kolumbus sich aufmacht, eine neue Welt zu entdecken. In dem ein Gelehrter die erste kastilische Grammatik veröffentlicht und damit die Grundlagen der spanischen Sprache schafft, und ein Valencianer Papst wird. Doch es ist auch ein Jahr des Schreckens: in dem die Inquisition wütet und die Herrscher die Juden ausweisen - um Spaniens staatliche und religiöse Einheit zu vollenden
1545: Silbermine Potosí - Der Berg, der Menschen frisst
1545 berichtet ein Indio den spanischen Eroberern von einer ergiebigen Silberader. Auf einer Hochebene der Anden neben der dort schon bald gegrabenen Mine wächst in kurzer Zeit eine Stadt heran: Potosí. Dort leben Europäer in barocker Pracht. Und schinden sich Zehntausende einheimischer Zwangsarbeiter für den Reichtum des Königs im fernen Spanien
1550: Unterwerfung Amerikas - Der Disput der Eroberer
Brutal unterwirft Spanien seit 1492 Amerikas Ureinwohner. Doch den König befallen Zweifel. Ein Gelehrtenrat soll klären, ob die Behandlung der Indios unrecht ist - wie der Mönch Bartolomé de Las Casas seit Langem mahnt
1527-1598: Philipp II. - Bürokrat und Weltenlenker
Er ist der mächtigste Mann der Christenheit - Gebieter über ein Reich, das den Erdball umspannt. Dank seiner Disziplin und einer neuartigen Verwaltung regiert Spaniens Monarch Philipp II. seine Besitzungen persönlich vom Amtszimmer aus. Bis die Probleme selbst ihn überwältigen
1566: Kampf in den Niederlanden - Der Henker des Königs
Auch die Niederlande gehören zum Imperium des spanischen Monarchen Philipp II. 1566 erheben sich dort Protestanten gegen den katholischen Herrscher. Der befiehlt, den Aufstand mit allen Mitteln niederzuschlagen
1588: Armada gegen England - Duell im Atlantik
Die Reformation hat Europa in zwei Konfessionen gespalten. 1588 sendet Philipp II. von Spanien eine gewaltige Invasionsflotte gegen England - zum Kreuzzug gegen die ketzerischen Protestanten
1605: "Don Quijote" - Triumph eines Verlierers
1605 veröffentlicht Miguel de Cervantes einen Roman über einen Mann, der ist wie er selbst: adelig und verarmt. "Don Quijote", realistisch und voll derbem Humor, wird ein Welterfolg und gilt heute als erster Roman der Moderne
1599-1660: Diego Velázquez - Der Maler und die Macht
Schonungslos realistisch malt er seine Figuren, und doch haben seine Bilder eine fast biblische Aura: Diego Velázquez, Sohn eines Kleinadeligen aus Sevilla, steigt 1623 zum Hofmaler in Madrid auf und gilt schon nach wenigen Jahren als bedeutendster Künstler Spaniens. In zahllosen Porträts verherrlicht er Philipp IV. und die königliche Familie, bannt das Leben der Aristokraten in den Palästen auf Leinwand, gibt Narren und Hofzwergen ein Gesicht. Es ist eine Zeit, in der die Kunst in Spanien zu höchster Blüte gelangt - während zugleich Größe und Reichtum des Weltreiches zu schwinden beginnen
1640: Aufstand der Katalanen - Rebellion im Norden
Lange Zeit genießt Katalonien weitgehende Unabhängigkeit im spanischen Staatsverband. Bis Philipp IV. alle Regionen des Reiches unter einheitliche Gesetze zwingen will. Dagegen kommt es 1640 in Barcelona zum Aufstand
1644: Inquisition - Das Glaubensgericht
Jahrhundertelang sichert die Inquisition die Autorität der katholischen Herrscher Spaniens, verfolgt, foltert und tötet Andersgläubige und Abweichler. Vor allem zum Christentum konvertierte Juden sind anfangs ihre Opfer. Um 1640 gerät Lope de Vera y Alarcón in die Fänge der Inquisitoren, ein Student von altem christlichen Adel - und riskiert mit seinem Verhalten den Scheiterhaufen
1808: Kampf gegen Frankreich - Die Schrecken des Krieges
1808 lässt Napoleon Bonaparte die Iberische Halbinsel okkupieren und seinen Bruder zum König erheben. Die Spanier bekämpfen die Besatzer in einem sechs Jahre andauernden Guerillakrieg. Dessen Erbarmungslosigkeit hält der Maler Francisco de Goya auf etwa 80 Druckgrafiken fest
1819: Simón Bolívar - Aufstand gegen das Imperium
300 Jahre lang gebieten Spaniens Könige über weite Teile Lateinamerikas. Bis sich die einheimische Bevölkerung gegen die Fremdherrschaft erhebt. Einer der wichtigsten Anführer der Rebellion wird der junge Kreole Simón Bolívar
Aufstieg und Fall: Werden und Vergehen eines Imperiums
Von der Reconquista zur Eroberung Lateinamerikas, von der Inquisition zur Aufklärung - ein historischer Abriss zum spanischen Imperium
Zeitläufte
Spanien: Vom Werden und Vergehen eines Weltreichs
Serie / Reihe: Geo Epoche 2008 31
Ez GEO
Geo Epoche 2008/31 : Als Spanien die Welt beherrschte. - Hamburg : Gruner und Jahr, 2008. - 170 Seiten : Illustrationen. - (Geo Epoche 2008; 31)
EAN 4194875508504 : 8,50 EUR
Periodica - Zeitschriftenheft