"Von einem Krieg weiss man immer nur, wie er anfängt", meinte Charles de Gaulle einmal. Ignaz Miller konzentriert sich darauf, das Ende des Grossen Kriegs zu erklären. Eine seiner Thesen lautet: Das parlamentarisch-demokratische System, wie es etwa Frankreich und England kannten, war dem Kaiserreich in dieser Krisenzeit überlegen. Als Opfer seiner eigenen Propaganda war Deutschland in den Krieg gezogen, und als solches beendete es den Krieg: Das Angebot der Alliierten zum ersehnten Waffenstillstand ersparte dem Reich die Kapitulation. Keine vier Wochen später begrüsste jedoch der nachmalige Reichspräsident Friedrich Ebert die paradierenden Truppen mit den Worten "Unbesiegt im Felde!" Ignaz Miller dekonstruiert auf anschauliche Weise verschiedene Mythen, die seit 1918 aufgebaut wurden und noch heute zirkulieren. (* 1953), Dr. phil., studierte in Aachen und Köln, arbeitete für die Weltwoche und die Neue Zürcher Zeitung und betreibt ein eigenes Redaktionsbüro in Zürich. Der Autor schrieb u.a. für Hans J. Bär die Erinnerungen Seid umschlungen, Millionen (2004).
Zum Download / Zur Anzeige
Weiterführende Informationen
Personen: Miller, Ignaz
Miller, Ignaz:
1918 - Der Weg zum Frieden : Europa und das Ende des Ersten Weltkriegs : NZZ Libro, 2019. - 443 S. Ill.
ISBN 9783038104117