Mit seinem Bildersturm hat der IS unersetzliche Kulturschätze verwüstet. Michael Sommer schlägt eine Brücke zwischen Gegenwart und Antike: Souverän erzählt und deutet er die wechselvolle Geschichte eines einzigartigen Kulturraums, der unsere Identität bis heute mit prägt. Nahezu wöchentlich werden wir Zeugen, wie der IS antikes Erbe zerstört. Zugleich zerschlägt er die Ordnung, die nach dem Ersten Weltkrieg die Siegermächte entworfen haben. Doch die Geschichte zitiert sich nur selbst. Der IS tut nur das, was antiimperiale Akteure immer wieder getan haben: Ordnung umstürzen und Erinnerung auslöschen. Werden sich auch die selbsternannten Kalifen des IS zu Herren eines neuen Imperiums aufschwingen? Und was geht der Welt mit der Auslöschung zentraler Erinnerungsorte wie etwa Palmyra und Hatra verloren? Michael Sommer zeigt, wie die Menschen zwischen Mittelmeer und Tigris sich in den großen Reichen einrichteten, indem sie sich deren Religion, Kunst, Architektur und Recht aneigneten. So gedieh ein kosmopolitisches Milieu relativer Toleranz. Doch die Macht hat auch eine dunkle Seite: Imperien sind stets Kreaturen von Chaos und Gewalt, die erst die Voraussetzungen für ihre Existenz schaffen.
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Weiterführende Informationen
Personen: Sommer, Michael
Sommer, Michael:
Syria : Geschichte einer zerstörten Welt : Klett-Cotta Verlag, 2016. - 187 S.
ISBN 978-3-608-10061-7