UNTER DEN ERWARTUNGEN UNTER DEN ERWARTUNGEN Das jährliche Mitarbeitergespräch gehört zu den am meisten verbreiteten Führungsinstrumenten. Es geht dabei um Leistungsdifferenzierung, Personalentwicklung, Potenzialeinschätzung, Kompetenzbeurteilung, das Steuern und Motivieren mit Zielen, Lernen durch Feedback und Karriereperspektiven. Das klingt auf dem Papier ganz gut, in der Praxis klafft allerdings eine große Lücke zwischen konzeptionellem Anspruch und gelebter Wirklichkeit. So einfach und einleuchtend die Idee des Mitarbeitergesprächs ist, so toxisch kann dessen Wirkung sein. Wie so mancher Mitarbeiter in seiner Leistung bleibt das Gespräch in seiner Sinnhaftigkeit und Funktionalität im Grunde "unter seinen Erwartungen". Im Fokus stehen dabei die Führungskultur, das Aufgabenumfeld und der organisationale Kontext. Dabei wird deutlich, dass das jährliche Mitarbeitergespräch ein hierarchisches, statisches Verständnis von Führung und Organisation wider-spiegelt. Es steht insofern im Widerspruch zu einer modernen Arbeitswelt, die zunehmend von Komplexität, Unsicherheit, Vernetzung, Eigenverantwortung und Führung auf Augenhöhe geprägt ist. Neben aller Kritik zeigt Armin Trost in seinem Buch aber auch praktische Alternativen zum klassischen Ansatz des jährlichen Mitarbeitergesprächs auf. So werden zum Beispiel in modernen Ansätzen Ziele in Gruppen gemeinsam und in kurzen Zyklen vereinbart. Feedback von Kunden und Kollegen wird wichtiger als Feedback vom direkten Vorgesetzten. Dabei nehmen Führungskräfte eher die Rolle eines Vermittlers als die eines Richters ein.
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Weiterführende Informationen
Personen: Trost, Armin
Trost, Armin:
Unter den Erwartungen : warum das jährliche Mitarbeitergespräch in modernen Arbeitswelten versagt : Wiley-VCH, 2015. - 221 S. graph. Darst.
ISBN 9783527696666