Gebannt lauscht Ella der Familiengeschichte eines geheimnisvollen Fremden, die auch ihr eigenes Leben verändern wird.
Ellas Leben ist ein wenig aus den Fugen geraten, ein unbefriedigender Job und eine schmerzhafte Trennung haben ihre Spuren hinterlassen. Eines Tages jedoch erscheint ein unbekannter Mann an ihrer Tür, mit einem Jugendfoto ihrer Mutter und dem Angebot, ihr eine Geschichte zu erzählen. Neugierig lässt sich Ella auf den ungewöhnlichen Vorstoß ein und ist sofort gefesselt von den Figuren und deren Schicksal. Ihr Gast, Frieder, berichtet ihr von seiner frühen Kindheit am Bodensee und von der Vernarrtheit seines Vaters in die Zwiebelzucht, die seine Mutter schließlich dazu veranlasst hat, mit ihrem Sohn das Dorf zu verlassen. Er teilt die glücklichen und tragischen Momente seiner Kindheit und Jugend mit Ella und erläutert, wie er nach Jahren einen ersten Versuch gewagt hat, wieder Kontakt mit seinem Vater aufzunehmen. Bis zum Schluss lässt er Ella im Dunklen über die entscheidende Rolle, die auch sie in dieser Geschichte spielt. - Die gelungene Gestaltung von Frieders Erzählsequenzen lädt nicht nur die Protagonistin, sondern auch den Leser zum Eintauchen in die Geschichte ein. Die Auflösung ist leider wenig überraschend, auch die Zwischenszenen in Ellas Wohnung reichen oft nicht an Frieders Erinnerungen heran. Insgesamt als angenehm zu lesende Lektüre mit einer überzeugend erzählten Familiengeschichte im Mittelpunkt zu empfehlen.
Personen: Sahm, Nina
Sahm, Nina:
¬Das¬ Alphabet meiner Familie : Roman / Nina Sahm. - Orig.-Ausg., 1. [Aufl.]. - München : Droemer, 2017. - 285 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-426-30623-9 kt. : 14,99
Schöne Literatur - Signatur: Sahm - Schöne Literatur