SF-Thriller um eine immer leistungsfähigere Künstliche Intelligenz, die sich bald zur Gefahr für die Menschheit entwickelt.
Luther Opoku, Gesetzeshüter in der kalifornischen Provinz, entdeckt in seinem County bei Ermittlungen die äußerlich unscheinbare Außenstation des großen Silicon Valley-Unternehmens Nordvisk. Hier steht die unterirdische Serverfarm der künstlichen Intelligenz Ares und die von dieser entwickelten Brücke in Paralleluniversen. Mitarbeiter von Nordvisk schmuggeln ohne Wissen des Firmengründers von einer höher entwickelten Parallelwelt biologische Kriegswaffen und verkaufen diese. Luther verschlägt es in eine für ihn positiv erscheinende Welt, in der neben der Tochter auch seine tödlich verunglückte Ex-Frau noch lebt und seiner Zukunft neue Hoffnung gibt. In mehreren ausführlichen Rückblenden, einem wesentlichen Standbein des Romans nicht nur bei dieser Hauptfigur, wird das gescheiterte Eheleben geschildert und Luthers Erkenntnis, nur in seiner Stammwelt seine wirkliche Tochter zu haben. Parallel wird das versprochene Leitthema KI aufgebaut, das nach der beschaulicheren ersten Hälfte des Buchs zu dominieren beginnt, und wie diese KI handeln wird, sollte sie ein Bewusstsein erringen und sich wie erwünscht zur Superintelligenz entwickeln, also von der Raupe zum Schmetterling werden. Schätzings Hang zum schlimmstmöglichen Fall bedeutet, dass sie den dauernden Widerspruch zwischen menschlichen Werten und Handeln als unveränderbar erkennt und die Menschheit zum Wohle der Schöpfung ausrottet. Die Grundideen des Romans sind nicht neu, und der Autor weist darauf durch Anspielungen auf Film und Literatur hin. Dennoch formen die sehr bildreiche Sprache, der unterhaltsame Aufbau, genügend, aber nicht überfordernder Stoff zum Nachsinnen, Zustimmen und Widersprechen eine abwechslungsreiche und lesenswerte Geschichte.
Personen: Schätzing, Frank
Schätzing, Frank:
¬Die¬ Tyrannei des Schmetterlings : Roman / Frank Schätzing. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2018. - 727 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-462-05084-4 fest geb. : 26,00
Schöne Literatur - Signatur: Schät - Schöne Literatur