Nach dem ersten Blick auf die artige Illustration der beiden Buben könnte man annehmen, dass die Geschichte vor 50 Jahren gespielt hat. Die Mama, ebenfalls scheinbar aus der Zeit gefallen, tummelt sich mit ihrem Körbchen in den Garten hinaus. Dort werkt sie im Garten, während ihr Sohn und sein Spielkamerad zu Superhelden mutieren und das gesamte Haus ruinieren: Das tun sie nicht etwa aus böser Absicht, sondern weil die Schlachten zu Wasser und zu Land stattfinden und auch der Hund dabei zum Monster berufen ist. Kein Stein bleibt auf dem anderen. Die Kleider fliegen und werden zur Tarnung verwendet, bis die wilde Schlacht in der Badewanne weitertobt. Doch Mama kehrt mit ihrem Körbchen zurück und es folgt der allerschönste Satz aus dem Mund der beiden Piraten: Jetzt haben sie einen neuen Feind. Und zum ersten Mal richtig; In "Allein zu Haus" ist das Niedliche nur vorgeschoben, denn André Marois und Gérard DuBois haben es faustdick hinter den Ohren und narren die BetrachterInnen. Hier wird analog gekämpft - hier jagt eine tolle Idee die andere - hier ist es sogar möglich, dass vielleicht doch ein Krokodil in der Badewanne sitzt oder dass es uns, vom Kinderzimmer aus startend, auf eine einsame Insel verschlägt. Eine Herausforderung aufgrund des antiquierten Illustrationsstils - genial aufgrund der Geschichte.
Personen: Cramer-Klett, Anna DuBois, Gérard Marois, André
Fantasie Allei
Allein zu Haus / eine Geschichte von André Marois. Mit Bildern von Gérard DuBois. Aus dem Franz. von Anna Cramer-Klett. - Zürich : Diogenes, 2016. - [42] S. : überw. Ill.
ISBN 978-3-257-01183-8 fest geb. : ca. € 15,50
Fantasie - Buch