Tiger Hermann ist schlecht gelaunt. Immerzu wird er von seinen Zoo-Mitbewohnern geärgert. Während er sich zum Rasten zurück zieht, landet plötzlich ein kleines, türkises Ei auf seinem Kopf und fällt ihm vor die Pfoten. Hermann beschützt und verhätschelt das kleine Ei, baut ihm ein Nest und ist zutiefst erstaunt, als es sich zu bewegen und zu brechen beginnt. Ein winziger, gelb-schwarzer Vogel schlüpft daraus und zumindest farblich ähnelt er dem Tiger ja sehr. Hermann übernimmt die Vaterrolle, sucht Insekten und zeigt ihm, wie ein richtiger Tiger brüllt. Der kleine Tigervogel wähnt sich selbst als Tiger und will es diesem gleichtun, reißt seinen Schnabel weit auf und verscheucht mit seinem lauten "Tschiep" zumindest ein paar Ameisen. Wagemutig stürzt er sich in Gefahr und erweckt so Angst und Sorge des Tigers. Hermann weiß, dass er dem Kleinen die Wahrheit nicht vorenthalten darf, aber das hat Zeit bis morgen. Die deutsche Künstlerin Nele Brönner hat ein oft beschriebenes Thema aufgegriffen und erfrischend witzig und neu gestaltet. Der spannende, dialogreiche Text erfährt durch die farbenfrohen, großflächigen Bilder eine detailreiche Begleitung, und durch die Bewegung und Mimik der Tiere wird dem Ganzen eine besondere Spannung verliehen.
Personen: Brönner, Nele
Mut Brönn
Brönner, Nele:
Das Tigerei / Nele Brönner. - Zürich : NordSüd Verl., 2018. - [32] S. : überw. Ill.
ISBN 978-3-314-10431-2 fest geb. : ca. € 15,50
Mut - Buch