Adbåge, Lisen
Die Bestimmer
Buch

„Auf dem Schulhof bestimmen die Bestimmer, dass wir die sind, die nicht mitmachen dürfen. Wie immer.“ Die Bestimmer verjagen die anderen Kinder, kaum haben die ein neues Spiel gefunden, folgen ihnen die Bestimmer und beanspruchen den Platz für sich. „Haut ab.“ Das geht eine Weile so. Kaum haben die Kinder Spaß, kommen die Bestimmer und verjagen sie. Unglücklich wirken die Kinder selbst dann nicht, wenn sie vertrieben werden. Längst haben sie eine Strategie entwickelt, mit dieser Situation umzugehen. Schnell finden sie in ein neues Spiel, die unentwegten Unterbrechungen scheinen sie nur noch mehr zu befeuern. Dennoch wächst lesend Seite für Seite der Ärger, wie leicht es den Bestimmern fällt, das Spiel der anderen zu stören. Ein Ende nimmt diese permanente Vertreibung erst, als die Bestimmer die restlichen Kinder vom Fußballplatz vertreiben. Weil sie selbst zu wenige auch nur für eine Mannschaft sind, befehlen sie den anderen Kindern mitzuspielen, doch dieses Mal beugen diese sich nicht den Befehlen. Sie weigern sich und plötzlich drehen sich die Machtverhältnisse um. Die Kinder lassen sich in ihrer Spielfreude nicht unterbrechen, sofort finden sie eine neue Betätigung. Die Bestimmer wirken irritiert und erkennen offensichtlich, dass ihre Zeit vorüber ist. Ihre martialischen Gesten verwandeln sich in Fassungslosigkeit, Irritation und Verwunderung. Dass Macht brüchig ist, scheinen die einen zu wissen und die anderen langsam zu ahnen. Erzählt wird diese textlich und illustratorisch extrem reduzierte Geschichte aus der Perspektive der vermeintlichen Opfer, doch diese nehmen diese Rolle nicht ein und so können sich die Kinder gegen die Bestimmer immunisieren. Adbåge deutet in Bild und Text vieles nur an, reduziert die Spielplatzszenerie mit wenigen Strichen und flächigen Hintergründen, die mit wenig räumlicher Bestimmung auskommen müssen, auf das Wesentliche und macht so viel Platz frei für die Zwischentöne. Der Triumpf der Kinder über die Bestimmer wird nicht groß inszeniert und doch ist alles gesagt, wenn es am Schluss heißt: „Und plötzlich waren WIR die Bestimmer.“


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Personen: Adbåge, Lisen Dörries, Meike

Mut Adbag

Adbåge, Lisen:
Die Bestimmer / Lisen Adbåge. Aus dem Schwed. von Maike Dörries. - Weinheim : Beltz und Gelberg, 2020. - [32] S.
ISBN 978-3-407-75811-8 fest geb. : ca. € 14,30

Zugangsnummer: 2023/0011
Mut - Buch