Annotation: Verkehrte Welt: Das Schaf hält sich einen Menschen mit allen Pflichten und Freuden. Rezension: "Am nächsten Morgen ist in der Schule Kuschelmenschtag […] Cara Kalb hat einen Käfig mit einem echten schwarzen Menschen dabei und Sharon Schwein hat eine Chinesin und Heiko Hund hat sogar einen echten Eskimo!" Nur Josef Schaf darf keinen Menschen haben, hat nur seine Menschenpuppe. Erst zum Geburtstag, da bekommt er "doch noch einen Menschen! Einen ganz, ganz kleinen Weißen, kriegt er, der hat einen Anzug an und einen Hut auf." Damit macht er nun, was alle Kinder mit ihren Haustierchen machen: Füttern, sauber machen, spazieren gehen. Dem großen Glück folgt allerdings der noch größere Schrecken: Josef ist unachtsam, der Mensch läuft davon. Alle Tiere helfen mit bei der Suche und am Ende sind Schaf und Mensch gleichermaßen glücklich, einander wieder zu haben. Kirsten Boie ist eine herrlich witzige Verkehrte-Welt-Geschichte geglückt (die erstmals 2001 in der Anthologie "Es war eine dunkle und stürmische Nacht" bei Gerstenberg erschienen ist). Sie macht besonders eindrücklich klar, was es heißt, ein Haustier zu haben - und zwar für beide Seiten, für Mensch und Tier. Philip Waechters Illustrationen sind gewohnt solide. In sorgfältig gezeichneter, leuchtend farbiger Landschaft tummeln sich die Tiere und sind die Menschlein mal im Käfig, mal an der Leine zu sehen ("Es ist Menschenquälerei!", sagt Mutter Schaf). Nur sehen Waechters Schafe leider nicht sehr schafig aus.
Personen: Boie, Kirsten Waechter, Philip
Gefühle Josef
Boie, Kirsten:
Josef Schaf will auch einen Menschen / Kirsten Boie. Philip Waechter (Ill.). - Hamburg : Oetinger, 2002. - [14] Bl. : durchg. Ill. (farb.)
ISBN 978-3-7891-6339-5 fest geb. : ca. € 12,40
Gefühle - Buch