Aus dem dunkelgrünen Dschungeldickicht heraus sehen wir vor dem Hintergrund des grünblauen Meeres einen Jungen mit einem weißbärtigen alten Mann stehen: der eine die Hände am Rücken, der andere in den Hüften. Das ist der erste Blick auf Benji Davies’ liebenswerte Hommage an seinen Großvater. Eines Tages entdeckt der kleine Sam, dass sich der Dachboden in Opas Haus zu einem alten Dampfer verwandelt: ein atemberaubendes Bild, in dem der riesengroße Dampfer inmitten von Dächern zwischen den schmalen Häuserreihen herausragt und in See sticht. Mit den folgenden abwechslungsreichen kleinen Szenen, die wie flashartig beleuchtete, skizzenhafte Detailausschnitte der Handlung ablaufen, wird gekonnt Spannung aufgebaut, die dann in meist doppelseitigen ruhigen Bildern mündet. So erreichen Sam und sein Opa eine farbenprächtige Südseeinsel voller exotischer Pflanzen und Tiere, die in Frieden und Freude miteinander leben – und auf der Opa bleiben will. Sam umarmt seinen Opa ein letztes Mal und steuert den Dampfer alleine zurück. Am nächsten Tag ist Opa nicht mehr da, nur noch ein Briefumschlag für Sam. Auf der imaginären Reise zu jener irdischen und zugleich paradiesischen Insel kommt mit jeder Episode die Innigkeit der beiden zum Ausdruck. Durch die intensive gemeinsam verlebte Zeit gelingt es dem Jungen, seinen Opa in sich aufzunehmen und weder die Abreise von der Trauminsel noch den Abschied vom Opa als schmerzliche Trennung zu empfinden. Sam ist auf Opas Tod vorbereitet: „Er würde ihn schrecklich vermissen.“ Mithilfe des Stifttabletts ist in digitaler Bildbearbeitung ein Bilderbuch entstanden, das sich durch atmosphärische Bilder und ein gutes Layout auszeichnet.
Personen: Davies, Benji Hohnhold, Johanna
Trauer / Krankheit Davie
Davies, Benji:
Opas Insel / Benji Davies. Aus dem Engl. von Johanna Hohnhold. - Hamburg : Aladin-Verl., 2015. - [15] Bl. : überw. Ill. (farb.) ; 25 x 28,5 cm
ISBN 978-3-8489-0102-9 fest geb. : ca. € 13,40
Trauer / Krankheit - Buch