Dieses großformatige Bilderbuch mit dem verschmitzt blickenden Wolf weckt auf den ersten Blick Neugier. Es ist das Huhn, das dem alten Wolf Einlass gewährt. Steinsuppe will er sich kochen, das muss wohl etwas Besonderes sein. Einen Kessel Wasser kann die Henne ohne weiteres zur Verfügung stellen. Außerdem schmecken ihre Suppen mit etwas Sellerie immer besonders fein. Der Wolf lässt sich nicht lange bitten und nimmt das Gemüse gerne an. Mit der Zeit erweitert sich das Suppenrezept aufgrund dazukommender Gäste um Zucchini, Lauch, Rüben und etliches mehr. Schlussendlich sitzen alle um den Suppenkessel, plaudern gemütlich, schmatzen die feine Suppe und lauschen schrecklichen Wolfsgeschichten. Solange bis der Wolf aufsteht, den Stein aus dem Kessel hebt - er ist nämlich noch nicht ganz durch - und ihn wieder in seinen Sack steckt. Immerhin braucht er ja wieder einmal eine Mahlzeit. Unspektakulär zieht er wieder von dannen. Und die etwas naiven Dorfbewohner ahnen nicht, welch Spielchen mit ihnen getrieben wurde. Dass Neugier mitunter von anderen ausgenützt wird, damit muss man schon rechnen. Die treffend illustrierten Dorfbewohner lassen etliche Interpretationen zu. Dass nicht jeder Wolf sofort in einem Schafspelz stecken muss, um seine Späßchen zu treiben, das beweist diese Geschichte. Eine Schelmengeschichte, die zum Denken anregt. Susanna Schiefermair
Personen: Vaugelade, Anais
Toleranz Vauge
Vaugelade, Anais:
Steinsuppe / Anais Vaugelade. - Frankfurt a. M. : Moritz, 2000. - [20] Bl. - Aus dem Französ. v. Tobias Scheffel
ISBN 978-3-89565-115-1 fest geb. : ca. € 15,30
Toleranz - Buch