Lelio, der achtjährige Ich-Erzähler, beobachtet beim Malen seiner Hausaufgabe im Wohnblock gegenüber eine Frau auf dem Balkon, die mit einem Umzugskarton hantiert, aus dem nasse Wäsche herausfällt. Als er zwei vom Winde verwehte grüne Socken und einen rosafarbenen „Busenbehalter“ auf der Straße findet und die Fundstücke der neuen Mieterin bringt, ist das ein erster Kontakt. Daraus entwickelt sich eine warmherzige Beziehung zwischen dem verwahrlosten Kind und der Frau, die er wegen ihres unaussprechlichen Familiennamens „Mama Mutsch“ nennt. Sie ist Kieselalgenforscherin und erkennt sehr bald, in welch tristen Verhältnissen der alleinerziehende Vater und sein Sohn sich befinden. Zuerst funktioniert zwar diese „Männerwirtschaft“ mit sporadischer Unterstützung einer Tante ganz gut, bis der Mann durch den Kontakt mit einem ehemaligen Schulfreund sein Kind immer mehr vernachlässigt, physisch wie psychisch allmählich kaputtgeht und schließlich drogenabhängig wird. Als die Situation eskaliert, greift Mama Mutsch ein und nimmt Lelio als Gastkind bei sich auf. Gunnar, der Vater, ist zur „Rückverwandlung“ für einen Entzug bereit. Mitfühlend erklärt Mama Mutsch Lelio, wie es mit einem guten Plan und ein bisschen Glück weitergehen könnte. Das findet er zwar „ein bisschen gut, aber auch nicht supergut, weil es eben auch traurig ist, aber nicht so traurig, dass er es nicht aushalten kann“. In einfacher Sprache erzählt diese Kindergeschichte, wie wichtig es ist, Missstände nicht nur zu beobachten und zu benennen, sondern einfühlsam und unaufdringlich schlichtweg das Notwendige zu tun, um Mitmenschen in schwierigen Situationen zu helfen. Mama Mutsch reagiert beispielhaft aufgrund ihres analytischen Denkens wie empathischen Fühlens und vermittelt die Hoffnung, dass auch „das Kaputte wieder heil werden kann“.

Altersempfehlung: ab 10 Jahren.

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Personen: Angel, Frauke Pischang, Jana

Schlagwörter: Antolin Klasse-4