Witziges und unterhaltsames Kinderbuch über schwierige Familiensituationen. (ab 10) (JE) Mit ihrem ersten Buch "Mein Freund Otto, das wilde Leben und ich" wurde die Berliner Autorin Silke Lambeck für den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie Kinderbuch nominiert. Nun gibt es glücklicherweise eine gelungene Fortsetzung der lustigen Geschichte rund um den schüchternen Ich-Erzähler Matti und seinen besten Freund Otto. Gemeinsam schaffen es die beiden Jungs wieder, das Leben ihrer Mitmenschen gehörig durcheinanderzuwirbeln. Zuerst ist allerdings Matti verwirrt, denn plötzlich steht sein Vater, ein bekannter Fotoreporter, der vor Jahren die Familie verlassen hat, vor der Tür und will auf einmal "auf guter Kumpel" machen. Aber auch bei Otto gibt es familiäre Turbulenzen: Seine Mutter ist wegen der andauernden Streitereien mit dem Vater vorübergehend ausgezogen. Und dann gibt es da auch noch die neue Schulkollegin Mina, die eigentlich super cool und nett ist, aber was ihre Eltern betrifft, in großen Schwierigkeiten zu stecken scheint. So erfahren die jungen LeserInnen erst im Laufe der Erzählung, dass Mina mit ihrer Mutter vor dem gewalttätigen Vater in ein Frauenhaus flüchten musste. All diese an sich problematischen Ereignisse werden von Lambeck in eine amüsante und temporeiche Geschichte rund um einen heimlichen Konzertbesuch verwoben. Eine absolut empfehlenswerte Kinderbuchneuerscheinung, die ohne erhobenen Zeigefinger aus der Perspektive von Kindern schwierige Familienkonstellationen dezent und unaufdringlich thematisiert sowie Lösungsmöglichkeiten andeutet. Der ansprechende Text ist erneut mit wunderbaren Bildern der Illustratorin Barbara Jung versehen. Empfohlen für junge LeserInnen ab 10 Jahren.

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Personen: Lambeck, Silke