Dreh- und Angelpunkt in der Suchtmedizin ist das Craving: das kontinuierliche, unbändige Verlangen, das tiefes physisches und psychisches Leid erzeugt, wenn es unbefriedigt bleibt; das unbezwingbare Gefühl, etwas unbedingt zu brauchen - Zigaretten, Alkohol, Sex oder Essen - ungeachtet allen Schadens für Körper, Psyche, Bankkonto oder unsere Beziehungen. Und ein dauerhafter Erfolg, dem "Substanzverlangen" zu widerstehen, wird sich bei dem Betroffenen nicht ohne Weiteres einstellen. Denn, so US-Psychiater und Suchtexperte Manejwala: Drahtzieher des Cravings ist das Gehirn. Der Autor belegt eindrücklich, wie bei einer Suchterkrankung durch kognitive Verzerrungen Form, Struktur und Funktion der Gehirnzellen verändert sein können und dass die Scham des Betroffenen eines der einflussreichsten toxischen Elemente des Cravings ist. Entlang von Fallgeschichten illustriert der Experte, mit welchen Selbsthilfe- (z.B. das 12-Schritte-Programm) und professionellen Interventionen (z.B. Kognitive Verhaltenstherapie) der Craving-Zyklus zu neutralisieren ist. - Vorrangig für Fachleute in der Suchthilfe/-therapie. (3)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Programmbereich Psychologie
Personen: Manejwala, Omar Vorspohl, Elisabeth
CW 6940 M274-02
Manejwala, Omar:
Haben wollen! : wie das Gehirn unsere Begierden steuert / von Omar Manejwala. Aus dem Engl. von Elisabeth Vorspohl. - 1. Aufl. - Bern : Huber, 2014. - 219 S. : Ill. - (Programmbereich Psychologie)
Einheitssacht.: Craving
ISBN 978-3-456-85360-4
Zugangsnummer: 00021044 - Barcode: 2-9184204-4-00018021-4
Angewandte Psychologie - Buch