Als Alex es nach dem Beziehungsaus nicht mehr in Berlin aushält, beschließt er, in seine Heimat zu fahren - dort warten jedoch weitere ungelöste Konflikte auf ihn. (ab 14) (DR) Bereits in den frühen Jugendjahren träumt Alex davon, die kleine Ortschaft Braus zu verlassen, um in eine Großstadt zu ziehen. In eine Stadt, wo er von vorne anfangen kann, ohne bekannte Gesichter und alte Erinnerungen an die Jugend in seiner Heimat. Nach dem Abitur ergreift er schließlich seine Chance und zieht nach Berlin. Als seine Freundin Jenny plötzlich mit ihm Schluss macht, ist der Zeitpunkt gekommen, an dem es ihm in der Großstadt zu viel wird. Mit einem direkten Einstieg startet die Geschichte mit der erst kürzlich geschehenen Trennung. Ohne Umschweife wird man als LeserIn mit dem Liebeskummer des Protagonisten Alex konfrontiert. Die Handlung kommt schließlich ins Rollen, als er sich entschließt, zu seiner Familie in die Heimat zu fahren. In der Hoffnung, durch die Abreise etwaigen Auseinandersetzungen mit Jenny entgehen zu können, packt er seinen Koffer. Jedoch erwarten ihn dort Konflikte, die noch ungelöst sind... Dieser Roman setzt sich intensiv mit den Fragen auseinander, wer man ist und wer man sein möchte. Die Identitätsfindung wird als ein fortlaufender Prozess beschrieben, in welchem die Erinnerungen aus Alex' Jugendzeit eine große Rolle spielen und aufgearbeitet werden. Das Besondere ist, dass hier sehr stark auf die Gefühlswelt des Protagonisten eingegangen wird; die Handlung ist zumeist zweitrangig. Man liest deswegen ungeduldig weiter, bis sich etwas Neues ereignet. Vor allem die Wortwahl der Autorin gibt dem Roman eine ganz persönliche Note. Vom Anfang bis zum Ende des Buches nimmt sie kein Blatt vor den Mund und lässt den Gefühlen eines typischen Liebeskummers freien Lauf. Dies drückt sie in einem (zum Teil vulgären) provokanten Stil aus und bedient sich stets an der gnadenlosen Wahrheit, anstatt auf Beschönigungen zurückzugreifen.

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Personen: Weßling, Kathrin

Interessenkreis: Landesmittel NRW