Die Geschichte Karthagos - einmal nicht aus römischer Perspektive. (GE) Nicht alles, was in Geschichtslehrbüchern über die Karthager gesagt wird, entspricht der historischen Wahrheit. Vor allem, wenn es um die sogenannten "Punischen Kriege" geht. Diese kriegerische Auseinandersetzung wird in der Regel aus der Sicht der Römer geschildert. Das hat auch damit zu tun, dass bei der Zerstörung der westphönizischen Metropole praktisch alle Schriftzeugnisse vernichtet wurden. Der Historiker Klaus Zimmermann von der Universität Münster legt nun eine karthagische Geschichte vor, in der die Romlastigkeit überwunden wird. Er hat die Berichte von Polybius und Co. kritisch durchgearbeitet und herauszufinden versucht, wie es wirklich gewesen sein könnte. Seine abrissartige Darstellung räumt mit etlichen Mythen auf, die noch immer herumgeistern. So schlitterte Rom keineswegs in den ersten Krieg mit den Karthagern hinein, sondern nahm die kriegerische Auseinandersetzung bewusst in Kauf. Plausibel legt Zimmermann auch dar, wie der zweite Punische Krieg von den Römern regelrecht provoziert worden war. Zimmermann beschränkt sich in seiner Darstellung auf das Wesentliche und schafft den Spagat zwischen ausreichender inhaltlicher Differenziertheit und guter Verständlichkeit. Der mit vielen Abbildungen ergänzte großformatige Band ist für einen ersten Überblick genau das Richtige und daher eine sinnvolle Ergänzung jeder Bibliothek. *bn* Karl Vogd
Personen: Zimmermann, Klaus
Zimmermann, Klaus:
Karthago : Aufstieg und Fall einer Großmacht / Klaus Zimmermann. - Stuttgart : Theiss, 2010. - 159 S. : zahlr. Ill. (farb.), Kt. ; 30 cm
ISBN 978-3-8062-2281-4 fest geb. : ca. ? 35,90
Geschichte und Kulturgeschichte einzelner Epochen und Länder - Signatur: GE Zimme - Buch