Kompetente Abhandlung über die Spuren römischer Kaiserbildnisse in der Geschichte. (GE) Die bekannte Althistorikerin Mary Beard begibt sich in diesem Buch auf die Suche nach der Geschichte der Porträts römischer Herrscher. Es geht um die zwölf Cäsaren von Cäsar bis Domitian, von deren Leben die Biografien des antiken Schriftstellers Sueton detailreich berichten. Welche Wege diese Kaiserbildnisse im Lauf der Jahrhunderte gegangen sind und welche Spuren sie hinterlassen haben, beleuchtet die Autorin mit detektivischem Spürsinn. Sie schildert die Entdeckungen, Falschzuordnungen, Interpretationen und Umdeutungen, zu denen es im Laufe der Zeit kam. Einige besonders prominente Serien der Kaiserbildnisse werden von ihr ausführlich erläutert wie etwa die sogenannten Adobrandini Tazze aus dem 16. Jahrhundert - das sind zwölf Silberschalen mit den zwölf Herrschern in Form von Figurinen. Umfangreich beschrieben wird auch die Geschichte der elf Kaiserbildnisse von Tizian. Diese sind zwar im Jahr 1720 allesamt bei einem großen Feuer in Madrid verbrannt, aber ihre Kopien hielten die Kunstwelt über Jahrhunderte in Atem. Beard will den Kaiserbildnissen ihre Rolle in der Geschichte wiedergeben. Das ist deshalb wichtig, weil diese Imperatorendarstellungen in der visuellen Sprache des Porträts in Europa und Amerika tiefe Spuren hinterlassen haben. Die aufschlussreichen Erklärungen Beards erzählen viel über die Macht und die Wirkung von Bildnissen. Man lernt, genauer hinzuschauen bei Reliefs und Statuen auf öffentlichen Plätzen, in Schlössern und an Kirchenfassaden. Dieses opulente Buch ist mit seinem umfangreichen Bildteil vor allem für Bibliotheken mit kunsthistorischen oder antiken Schwerpunkten eine Bereicherung.

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Personen: Beard, Mary Bischoff, Ulrike

Interessenkreis: Antike Rom