Herr und Frau Feder sind alt. Im Garten steht ein großer Kirschbaum. In dem fühlen sich hunderte von Vögeln wohl und das betagte Ehepaar genießt ihre gesellige und musikalische Anwesenheit. Herr Feder beobachtet sie zu gern, seine Frau Madeleine, die einem Vogel nicht unähnlich sieht, liebt den Gesang und die Vögel picken ihnen Brotkrümel aus der Hand. Enkelkind Merle besucht die Großeltern jeden Freitag. Höhepunkt: sie darf ebenfalls die Vögel füttern. Dann geschieht das Unfassbare: Im Winter erkrankt Herrn Feders innig geliebte Frau und stirbt. Sie verspricht ihm aber, mit den Vögeln zurückzukommen. Herr Feder ist untröstlich, seine Trauer so heftig, dass er sich im Lieblingssessel seiner Frau ganz zurückzieht und vereinsamt. Auch Merle kann ihm nicht helfen. Es sind die Vögel, die es schaffen, Großvater aus der Lethargie zu holen. Im Frühjahr klettert Herr Feder in den Kirschbaum und sucht dort seine Frau. Vögel und Wind singen und pusten schwarze Gedanken davon. Und Merle backt zur Erntezeit, wie früher mit Oma Madeleine, einen Kirschkuchen zum Geburtstag und pfeift wie die Vögel und einst die Großmutter. Behutsam geht die Autorin auf den Werdegang des alten Ehepaars ein, zeigt in einem großartigen, eindrucksvollen Bild die Großmutter auf ihrem Sterbebett, an dem der Großvater und Merle ihre tiefe Trauer zeigen. Kein falscher Unterton, kein Herabrutschen in kitschige Sentimentalität, sondern der reale Ablauf des Altwerdens, Sterbens und Zurückfindens ins Leben steht im Mittelpunkt in diesem poetischen, zärtlich erzählten und in Pastelltönen komponierten und gelungenen Bilderbuch. Es braucht keine weiteren Erklärungen, warum alles so ist, wie es ist. Bilder und Text sprechen da ganz für sich.

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Personen: Aertssen, Kristien Griebel-Kruip, Rosemarie

Standort: Fachstelle

Interessenkreis: Tod