Victor Klemperers Tagebücher haben sich als unverzichtbare und unvergleichliche Zeitdokumente von außergewöhnlicher Faszination erwiesen. "Beobachten, notieren, studieren", das war die ständige Forderung, die er an sich selbst stellte. Seine minutiösen Notizen über den Alltag der Judenverfolgung mitten in einer deutschen Großstadt lösten die selbstgesetzte Chronistenpflicht des zwangsemeritierten jüdischen Professors ein, den die Treue seiner nichtjüdischen Ehefrau Eva vor der Deportation bewahrte. Bedrohliches Gestapoverhör, vierzehn lange Tage dienstverpflichtet zum Schneeräumen, so beginnt für Victor Klemperer das zehnte Jahr des NS-Terrors. Im "Judenhaus", mit dem Judenstern an jeder Wohnung, spielen sich auf engstem Raum erschütternde Schicksale ab: Demütigung, Verhaftung, Selbstmord, Deportation, immer öfter müssen Eva und Victor Klemperer von vertraut gewordenen Menschen Abschied nehmen, immer öfter fällt im Zusammenhang mit Judentransporten der Name "Theresienstadt", und zum ersten Mal hört Klemperer vom KZ Auschwitz. Fast wöchentlich wird er mit einer neuen Bestimmung, einem weiteren Verbot konfrontiert, insgesamt 31 zählt Klemperer innerhalb eines Jahres.
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Weiterführende Informationen
Personen: Klemperer, Victor
Klemperer, Victor:
Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten : Tagebücher 1933-1945 : Aufbau, 2012. - 317 S.
ISBN 978-3-8412-0539-1
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