Neun Kurzfilme (z.T. "Klassiker") und das umfangreiche Begleitmaterial wollen dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche in Europa Verständnis für Fremdes entwickeln und lernen, mit anderen auszukommen und zusammenzuleben. -- Die einzelnen Filme: -- 1. "Frontiere" (Christian Fischer, Deutschland 1997, Animationsfilm, 5 Min.; ab 7 Jahren). Zwei Knetfiguren unterschiedlicher Hautfarbe mauern sich mit ihrer Tolenanz- und Kommunikationsunfähigkeit in ein Labyrinth ein, das sie trennend abgrenzt in eine ausweglos dunkle Welt. -- 2. "Mohamed" (Catherine Corsini, Frankreich 2001, Kurzspielfilm, 4 Min., ab 8 Jahren). Der kleine Mohamed bemerkt im Schulunterricht, dass sein Hautfarbe schwarz nur Finsteres, Trauriges und Negatives symbolisiert. Dieser Eindruck bestätigt sich für ihn auf dem Heimweg, als ein junger, dunkelhäutiger Fußballspieler in herablassend mit "Negro" anfährt. Mohamed will seine Identität und seinen Namen wechseln. Er möchte Kevin heißen. -- 3. "Schwarzfahrer" (Pepe Danquart, Deutschland 1992, Kurzspielfilm, 12 Min., ab 10 Jahren). Ein junger schwarzer Mann setzt sich in der Straßenbahn neben eine ältere weiße Frau. Diese beschimpft ihren Sitznachbarn provokativ und gut hörbar mit gängigen und diskiminierenden Vorurteilen. Die anderen Fahrgäste schweigen. Als ein Kontrolleur zusteigt, schnappt sich der Schwarze das Billett seiner Nachbarin und verschluckt es... -- 4. "The Cookie Thief" (Korinna Sehringer, Schweiz 1999, Kurzspielfilm, 8 Min., ab 14 Jahren). Eine junge Frau wartet auf ihren Flug. Ein fremdländisch aussehender Mann neben ihr beginnt ungerührt aus ihrer Biskuitschachtel zu naschen. In ihrer Fantasie blitzen wilde Bilder auf. Beide beginnen immer ungenierter nach den "Butterherzli" zu greifen. Zusehends entnervt verlässt sie den Wartesaal. Bald darauf stellt sie fest, dass alles ganz anders war... -- 5. "Pastry, Pain & Politics" (Stina Werenfels, Schweiz 1998, Kurzspielfilm, 30 Min., ab 14 Jahren). Ein jüdisches Ehepaar verbringt den Urlaub in der Schweiz. Der Mann landet nach einer Herzattacke im Krankenhaus. Er, für den alle Araber Terroristen sind, wird von einer Palästinenserin gepflegt, die ihrerseits alle Juden für Landdiebe hält. Durch einen Zufall nehmen seine Gattin und die Krankenschwester am selben Ausflug teil. Die Ereignisse beginnen sich zu überstürzen. -- 6. "Und dann wurde ich ausgeschafft" (Margit R. Schmid, Schweiz 2001, Dokumentarfilm, 30 Min., ab 14 Jahren). Der Film gibt fünf albanischen Jugendlichen das Wort, die mehrere Jahre mit prekärem rechtlichen Status in der Schweiz verbracht haben. Sie erzählen von ihren Identitätsproblemen und ihrer Not mit der Abschiebung aus einem vertraut gewordenen Land. -- 7. "Angst isst Seele auf" (Shahbaz Noshir, Deutschland 2002, Kurzspielfilm, 13 Min., ab 14 Jahren). Der farbige Schauspieler Mulu wird in einer Unterführung von Rechtsradikalen angepöbelt und verprügelt. Passanten schauen zu bis schließlich die Polizei dazwischen geht. Eine Behandlung seiner Verletzung weist Mulu zurück. Er muss dringend ins Theater, wo er in Fassbinders Stück "Angst essen Seele auf" spielt... -- 8. "Relou" (Fanta Regina Nacro, Frankreich 2001, Kurzfilm, 6 Min., ab 16 Jahren)
Zwei junge Frauen sind in einem Vorort von Paris im Bus unterwegs. Sie werden von drei jugendlichen Franzosen maghrebinischer Herkunft aufs Übelste angemacht, beleidigt und beschimpft. Die anderen Fahrgäste verhalten sich passiv. Doch die vermeintliche Überlegenheit der jungen Männer mündet in eine große Überraschung... 9. "Die Farbe der Wahrheit" (Dobrivoie Kerpenisan, Clarissa Ruge, Südafrika/Deutschland 1998, Dokumentarfilm, 30 Min., ab 16 Jahren). Der schwarze Studentenführer Siphiwo wurde 1981 in Südafrika von den weißen Sicherheitskräften verhaftet, misshandelt und danach verkrüppelt entlassen. Er zeigte seine Folterknechte an. Kurz darauf verschwand er für immer. 15 Jahre später stehen seine Angehörigen den Mördern vor der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission gegenüber. Ist Versöhnung möglich?

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Personen: Diverse Autoren, Deutschland / Südafrika / Frankre

Schlagwörter: Jugendliche Rassismus Menschenrechte Identität Toleranz Versöhnung Rechtsradikalismus Vorurteile Diskriminierung Folter Zivilcourage Respekt Perspektivlosigkeit