Das Auswendiglernen im Rahmen der protestantischen Pädagogik ist Thema dieses Bands. Welche Traditionen gibt es? Welche Potenziale hat diese religiöse Kurlturtechnik? Das Memorieren wird hier - auch angesichts der Überlegungen von Jan und Aleida Assmann zum "kulturellen Gedächtnis" - als wesentlicher Modus jüdisch-christlicher Erinnerungskultur identifiziert. Von der Reformation bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts zeigt sich, wie wichtig die Mnemotechnik in diesem Bereich ist; erst im Laufe der Reformdekade verliert sie an Wichtigkeit. Der Autor nimmt Grundeinsichten der kulturellen Erinnerung zuhilfe und präzisiert die Potenziale des Auswendiglernens für religiöse Bildungsprozesse: soziale Identitätsbildung, personale Identitätskonstruktion, kontrafaktische Suspension, religiöse Performanz und theologische Argumentationsbefähigung. Das Memorieren als ursprünglicher Modus der jüdisch-christlichen Erinnerung erscheint somit auch im Horizont der Moderne als kaum zu überschätzendes Desiderat religionspädagogischer Bemühungen.
Serie / Reihe: Arbeiten zur Religionspädagogik 52
Personen: Schnepper, Arndt Elmar
L-230TuS.15
Schnepper, Arndt Elmar:
Goldene Buchstaben ins Herz schreiben : Die Rolle des Memorierens in religiösen Bildungsprozessen; Arbeiten zur Religionspädagogik Band 52 / Arndt Elmar Schnepper. - Göttingen : V&R unipress, 2012. - 317 S. - (Arbeiten zur Religionspädagogik; 52)
ISBN 978-3-8471-0028-7
RELIGIONSUNTERRICHT - Buch