Köhlmeier, Michael
Der Mann, der Verlorenes wiederfindet Novelle
Belletristik

Hintergründige Lektüre um den Weg eines Heiligen. (DR) Antonius von Padua wird als Helfer bei verlorenen Dingen angerufen. Warum er zu diesem Patronat gekommen ist, ist nicht ganz geklärt - offensichtlich beruht es auf einem Übersetzungsfehler eines lateinischen Hymnus auf den Heiligen. Der Titel dieser hintergründigen Novelle spielt darauf an, nur geht es hier nicht um verlorene Gegenstände, sondern um Antonius selbst. Er möchte - bereits vom Tod gezeichnet - eine längst angekündigte Predigt halten, doch reichen seine Kräfte dazu nicht mehr aus. Auf dem Sterbelager findet er zu Ereignissen und zu prägenden Persönlichkeiten seines Lebens - vor allem seiner Kindheit und Jugend - zurück, die im Laufe der Zeit in den Hintergrund getreten sind oder vergessen schienen. Sie führen ihn zu einem neuen Blick auf sich selbst. Antonius erlebt sich als einen Menschen, zu dem Ereignisse und Erfahrungen, die in das gängige Bild nicht passen, ebenso gehören wie sein Suchen nach der Herkunft des Bösen in der Welt, das er wirksam bekämpfen möchte, sein Predigttalent und sein Leben im Dienst des Mitmenschen. Was in dieser Novelle Dichtung, was Wahrheit ist, soll dahingestellt sein. Es geht letztlich um die Frage der Authentizität und um jene, die sich drängend gegen Ende des Lebens stellt: Was möchte ich (noch) werden? Die facettenreiche Gestalt des Antonius von Padua bietet sich an, darüber nachzudenken.


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Personen: Köhlmeier, Michael

Köhlmeier, Michael:
¬Der¬ Mann, der Verlorenes wiederfindet : Novelle / Michael Köhlmeier. - München : Carl Hanser, 2017. - 156 S.
ISBN 978-3-446-25645-3 fest geb. : ca. EUR 20,60

Zugangsnummer: 0017896001 - Barcode: 2-0000000-8-00013768-3
DDD - Signatur: DDD Köh - Belletristik