"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren", heißt es im Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen. Jede Person besitzt also allein aufgrund der Tatsache, dass sie ein Mensch ist, Würde. Infolgedessen hat diese Person auch Rechte, die höchst persönlich und nicht veräußerlich sind. So weit, so gut. Aber was bedeutet das ganz konkret? Kommt jedem Menschen tatsächlich Würde zu - in einer Welt, in der soziale Ungleichheit systemstabilisierende Funktion hat? Welche Aufgaben hat der Einzelne in diesem Kontext? Autor und Neurobiologe Gerald Hüther nimmt sich all dieser und anderer Fragen im Hinblick auf Wert und Würde an; wie bereits in "Jedes Kind ist hochbegabt. Die angeborenen Talente unserer Kinder und was wir aus ihnen machen" (2012) unter Zusammenarbeit mit Uli Hauser. Hüther führt die LeserInnen in seine ganz private Lebenswelt ein und ermöglicht ihnen nicht zuletzt, durch diese Innenschau einen Blick auf das große Ganze. Dabei gelingt es ihm, auf den erhobenen Zeigefinger und moralinsaure Ratschläge zu verzichten. Dennoch spart er nicht mit Gesellschaftskritik und appelliert an jede/n, die Art und Weise des eigenen Lebens zu überdenken. Ein kluges Buch, das zu lesen der hochtrabende Titel nicht verhindern sollte!
Personen: Hüther, Gerald Hauser, Uli
Hüther, Gerald:
Würde : was uns stark macht - als Einzelne und als Gesellschaft / Gerald Hüther. - 1. Auflage. - München : Pantheon, 2019. - 188 Seiten ; 20 cm
ISBN 978-3-570-55393-0 Broschur : EUR 14.40 (AT)
SV - Signatur: SV Hüt - Sachbuch