Das Porträt einer unbekümmerten Frau zu Kriegszeiten. (DR) Bereits nach wenigen Sätzen des Romans von Drago Jancar befindet man sich mitten im Geschehen. Es herrscht ein hoffnungsloser Krieg und in diesem taucht plötzlich eine Erinnerung auf. Es ist ein kurzes Aufploppen einer verlorenen Liebe. "Die Nacht, als ich sie sah" ist ein Roman, dessen Ereignisse ähnlich einer Dokumentation aus fünf Perspektiven erzählt werden: von Stevo, Veronikas Geliebtem, ihrer Mutter, Joži, einem Dienstmädchen, einem deutschen Wehrmachtsarzt sowie von einem Partisanen. Der Kavallerist Stevo schildert seine unerwartete Liebschaft mit Veronika als seinen Lebensmittelpunkt. Er teilt mit ihr die Leidenschaft für Pferde, wenngleich er diese für den Krieg ausbildet und Veronika für Krieg kein Verständnis hat. Nur einmal lässt sie sich etwas über den Krieg erzählen und zwar von einem deutschen Militärarzt, der sich wie alle Erzählstimmen in einem Rückblick an Veronika erinnert. Alle ErzählerInnen sprechen von der Vergangenheit, denn Veronika ist schon seit Jahren verschwunden. Es ranken sich die Gerüchte im Dorf, dass sie von Partisanen verschleppt worden sei. Ihre Mutter glaubt jedoch lieber daran, dass sie mit ihrem Mann im Nachkriegsberlin lebt. Die Romanfigur Veronika basiert auf Ksenija Hribar, deren Geschichte erst im Jahr 2015 Aufklärung fand.
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Jancar, Drago: Die Nacht, als ich sie sah : Roman / Drago Jancar. Aus dem Slowen. von Daniela Kocmut und Klaus Detlef Olof. - Wien : Folio-Verl., 2015. - 188 S. ISBN 978-3-85256-670-2 fest geb. : EUR 19,90
Zugangsnummer: 2019/0069 - Barcode: 239000146313
Schöne Literatur -
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