Die letzten Kriegsmonate in einem von den Deutschen besetzten holländischen Dorf aus der Sicht eines Jugendlichen. Im Dorf herrscht der Ausnahmezustand, nicht nur mit seinem Mangel an Nahrungsmitteln, Kleidung und allem, was zum Leben notwendig ist, sondern vor allem mit einem ständigen Angstzustand, vor den Bomben, vor den deutschen Soldaten, vor Spitzeln und Verrat. In diesem letzten Kriegswinter kann Michiel nicht mehr in die Schule fahren, weil der Transport in die Stadt nicht mehr funktioniert. Alle erhoffen bereits die baldige Ankunft der Alliierten und die Niederlage der verhassten Deutschen. Als Michiel eines Nachts spät nach Hause kommt, bittet ihn ein Nachbar, am nächsten Tag einen Brief auszuhändigen. So gerät Michiel in Kontakt zum Widerstand. Er wird sich um einen verletzten englischen Piloten kümmern, der in einer Höhle im Wald versteckt wird. Im Haus seiner Familie finden immer wieder Frauen und Männer aus anderen Teilen Hollands Unterkunft oder etwas zu essen. Michiel gelingt es, flüchtende Juden über einen Grenzfluss zu begleiten. Doch irgendjemand im Dorf muss immer wieder Einzelheiten an die Deutschen verraten, denn es kommt zu schrecklichen Verhaftungen und Bestrafungen, die auch seinen eigenen Vater, den Bürgermeister des Dorfes betreffen. - Ein Jugendroman über eine tragische Zeit, die viele Helden, Mitläufer, Irregeleitete und Schuldige kennt. Spannend und ehrlich erzählt, ohne Vereinfachungen oder Idealisierungen. Sehr zu empfehlen. (Übers.: Eva Schweikart)
Lili Aignesberger
Altersempfehlung: ab 13 Jahren.
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