Lesenswerte Biografie des amerikanischen Tennisspielers mit Einblick in das oft unbarmherzige System dieses Hochleistungssports. Zwei Dinge machen diese Biografie äußerst lesenswert: Zum einen hat Agassi wirklich etwas zu erzählen - mehr als nur ein paar Anekdoten aus der Welt des Tennis, seinem Privatleben und seiner sportlichen Entwicklung. Zum anderen hat er in J. R. Moehringer einen hervorragenden Ghostwriter gefunden, dem es gelungen ist, die Lebensgeschichte Agassis dramaturgisch spannend aufzubereiten und sie so zu erzählen, dass sie auch sprachlich begeistert. - Am Anfang der Biografie steht das Ende, zumindest das Ende von Agassis sportlicher Karriere. Von seinem letzten Match aus rückblickend rollt er sein Leben auf, erzählt, wie er eine Hassliebe zum Tennis entwickelt hat, die ihn von diesem Sport nicht mehr hat loskommen lassen. Welche Rolle sein despotischer Vater dabei gespielt hat. Wie er schon als Jugendlicher mit Doping konfrontiert wurde. Wie er als angepasster Rebell mit sich selbst im ständigen Clinch stand. - Das Ende der Biografie schließlich ist ein Anfang: der Anfang von Agassis neuem Leben, abseits vom Tennisplatz. Nicht nur Tennis-Fans empfohlen.