Dieses Buch folgt einer Sehnsucht: nach einer Sprache, die Menschen nicht auf Kategorien reduziert. Nach einem Sprechen, das sie in ihrem Facettenreichtum existieren lässt. Nach wirklich gemeinschaftlichem Denken in einer sich polarisierenden Welt. Kübra Gümüsay setzt sich seit langem für Gleichberechtigung und Diskurse auf Augenhöhe ein. In ihrem ersten Buch geht sie der Frage nach, wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. Sie zeigt, wie Menschen als Individuen unsichtbar werden, wenn sie immer als Teil einer Gruppe gesehen werden - und sich nur als solche äußern dürfen. „Der Titel des ersten Buches von Kübra GümüÐsay, lässt eher auf ein philosophisches Standardwerk schließen, als auf einen politischen Essay über die Ungerechtigkeiten, denen Minderheiten im öffentlichen Diskurs und im Sprachgebrauch der Mehrheitsgesellschaft ausgesetzt sind. GümüÐsays Buch ist immer dann am stärksten, wenn die Autorin am eigenen Beispiel zeigt, wie sie als Benannte unter Unbenannten an ihrem Traum von einer Gesellschaft, in der „alle gleichberechtigt sprechen und sein können“ festhält. Dafür nimmt man auch ein paar Redundanzen, Abschweifungen und Selbstzitate in Kauf. Gewiss hätte dem Buch auch etwas mehr Struktur gut getan. So wirkt es ein wenig unfertig, wie aus verschiedenen Vorträgen und Texten der Journalistin und Bloggerin zusammengefügt“ (deutschlandfunk.de). Platz 3 der Sachbuchbestenliste März 2020