Der sechzehnjährige Simon nützt die Semesterferien, um in einer fremden Stadt nach einer Zugbekanntschaft zu suchen. Die gleichaltrige Antonia lebt in dieser Stadt, und tut sich nach dem Verschwinden ihres Bruders schwer damit, wieder Fuß im eigenen Leben zu fassen. Die beiden begegnen einander in einem Park. Und obwohl, oder gerade weil sie einander nicht kennen, erzählen sie einander sehr persönliche Dinge und vereinbaren ein weiteres Treffen. Dabei zeigt sich innerhalb weniger erzählter Tage das titelgebende Meer auf zwei Bedeutungsebenen: Während es für Simon der ultimative Sehnsuchtsort (auch im Sinne der Liebe zu jener Zugbekanntschaft …) ist, ist es für Antonia der Inbegriff von Verlust und Tod. Zwei wunderbar differenziert gezeichnete Hauptfiguren, eine stimmige Komposition, die großen Lebensthemen: Elisabeth Steinkellners neuer Roman hat alles, was ein guter Text braucht, nicht zuletzt einen eingeschriebenen Soundtrack, für den sie nicht nur auf tatsächlich existierende Musikstücke setzt, sondern auch auf jene Songs, die Antonias Bruder Joel mit seiner Schulband gespielt hat – deren Name: Colors of Water.
Steinkellner, Elisabeth: Dieser wilde Ozean, den wir Leben nennen / Elisabeth Steinkellner. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2018. - 236 S. ISBN 978-3-407-75436-3 kart. : ca. € 14,40
Zugangsnummer: 2019/0243 - Barcode: 00005855
Schöne Literatur -
Buch