Die beiden 15-jährigen Mädchen Rachel und Laura verbindet eine Geschichte, die sich über 700 Jahre erstreckt. (ab 14) (JE) Mirjam Pressler erzählt in ihrem neuesten und letzten Roman - die große deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin ist Anfang 2019 knapp 80-jährig gestorben - die Geschichten zweier Mädchen, die durch einen Schatz verbunden sind. Laura ist 15 Jahre alt und lebt in Erfurt. Durch ihre Mutter, die Historikerin ist, weiß sie viel über den Schatz von Erfurt, der 1349 von Juden, auf der Flucht vor dem Pestpogrom, vergraben und zurückgelassen wurde. Über diesen Schatz, 1988 durch einen Zufall gefunden, will Laura eine Graphic Novel schreiben und zeichnen. Dazu sucht sie die Hilfe des gleichaltrigen Juden Alexej, in den sich das Mädchen dann auch verliebt. In ihrer Graphic Novel erzählt Laura wiederum die Geschichte der historischen Figur Kalman von Wiehe, einem reichen Juden, der mit seinen (allerdings fiktiven) Kindern Rachel und Joshua vor dem Pestpogrom nach Polen flieht. Vor seiner Abreise vergräbt er mit seiner Tochter noch seinen gesamten Besitz. Mirjam Pressler gelingt durch die beiden Mädchen, die kapitelweise aus ihrer Sicht schreiben, eine interessante Mischung: Sie präsentiert einerseits historische Fakten, andererseits gibt sie einen Einblick in die Probleme der beiden Figuren, die so viele Jahre trennen. Und sie macht klar, dass sich hinsichtlich Antisemitismus in 700 Jahren nicht viel geändert hat.
Personen: Pressler, Mirjam
Pressler, Mirjam:
Dunkles Gold. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2019. - 331 S.
ISBN 978-3-407-81238-4 Festeinband : EUR 17,95
Schöne Literatur - Signatur: Press - Buch