Bowie hat seinen Abdruck auf Fienchens Körper hinterlassen. Mit forensischer Genauigkeit werden "Abdrücke" wie dieser untersucht, Abdrücke, die die Figuren aneinander, in ihren Familiengefügen, in ihrer Außenwelt hinterlassen. In rhythmisierten Erzählpassagen unterschiedlicher Länge folgt Bach den vier Jugendlichen Zanker, Mono, Bowie und Fienchen in den zehn Tagen zwischen Silvesterabend und erstem Schultag im neuen Jahr. Sprachlich genau, respektlos und mit großer Beobachtungsgabe kommt Unausgesprochenes, Erahntes, Gefühltes und beiläufig Formuliertes zueinander - und wird mit einem Soundtrack unterlegt, der die Befindlichkeiten und Emotionen genau verortet. *STUBE* Auch für Jugendliche sind Feste - und natürlich die damit verbundenen Schulferien - Ereignisse, die das Jahr strukturieren. In rhythmisierten Erzähl-passagen unterschiedlicher Länge folgt Tamara Bach den vier Jugendlichen Zanker, Mono, Bowie und Fienchen in den zehn Tagen zwischen Silvesterabend und erstem Schultag im neuen Jahr. Figuren, die variantenreich miteinander in Beziehung gebracht werden, denn: Zwei und zwei ist längst nicht die einzige Möglichkeit, um auf vier zu kommen. Aus wechselnden und einander überlagernden Perspektiven werden die freundschaftlichen und familiären Beziehungen der vier entwickelt und durch zahlreiche Rückblicke unterbrochen. Fienchen ist in Zanker verliebt, aber er nimmt sie als Mädchen kaum wahr. Der ewige Stress mit seinem Vater hat sich so gesteigert, dass es schließlich zum Eklat kommt. Die Firma von Monos Eltern schlittert gerade in die Pleite, er muss sich in den Ferien um seine kleine Schwester kümmern. Bowie schließlich trauert um seine verstorbene Mutter und kann nicht fassen, dass sein Vater eine neue Beziehung beginnt. Einmal mehr zeigen sich hier Tamara Bachs erzählerische Stärken: Ihre Beobachtungsgabe, ihr Gefühl für jugendliche Befindlichkeiten, ihre Kunst, den Text zwischen seiner Handlungsoberfläche und dem dahinter Liegenden changieren zu lassen. Adäquat zum ihr eigenen Sprachrhythmus unterlegt Tamara Bach ihren Text mit einem ganz spezifischen Soundtrack, der sowohl das Profil der Figuren als auch den Blick auf deren Miteinander schärft. *STUBE* Glückwunsch Ein kalter Silvesterabend bildet den Auftakt zu einem literarischen Arrangement von wärmendem Zueinander. Zanker, Bowie, Mono und Fienchen sind vier Jugendliche, die in jenen zehn eisigen Tagen bis zu Schulbeginn variantenreich miteinander und mit ihrem Umfeld in Beziehung gebracht werden. In einander überlagernden Perspektiven werden die freundschaftlichen und familiären Verflechtungen zwischen Zuneigung, Ablösung, Annäherung und Entfremdung geschildert - arm an äußerer Handlung, aber dicht in Atmosphäre und Emotion. Tamara Bachs Beobachtungsgabe, ihr Gefühl für jugendliche Befindlichkeiten und die rhythmisierten Erzählpassagen, die jede/n der vier durch die personale Struktur fast direkt zu Wort kommen lassen, machen die Stärken dieses intensiv erzählten Romans aus. Die Entwicklung der vier Figuren entwickelt sich zum einen aus ihrer inneren Reflexion, zum anderen aus der Außensicht und Spiegelung der anderen. Unausgesprochenes, Erahntes, Gefühltes und beiläufig Formuliertes findet hier ebenso zueinander wie Rückblenden zu Beginn und Stationen ihrer Freundschaft und zukunftsgerichtete Sehnsüchte, die sich aus dem Freundschaftsgefüge oder den pointiert erfassten Varianten familiärer Konstellationen ergeben. Ob isoliert und der heimischen Ignoranz ausgesetzt, ein- und festgebunden in familiäre Verantwortung, erdrückt von väterlicher Erwartung, unerwidert verliebt oder scheinbar glücklich zweisam - Zusammensein wird hier nicht eindimensional als gut oder schlecht betrachtet und Beziehungen jeder oberflächlichen Bewertung entzogen. *STUBE* Familie

Altersempfehlung: ab 13 Jahren.

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Personen: Bach, Tamara

Schlagwörter: Auszeichnung Erwachsen werden Clique Sinnsuche