Die Bibliothek der Toten ist nicht das einzige Unheimliche in Schottland. (DR) Man sollte die Musik von Thomas Mapfumo im Ohr haben, wenn man dieses Buch liest, denn der Rhythmus des Chimurenga aus Simbabwe treibt einen so richtig durch die Seiten. Es wird viel geboten, viel Action, ein bisschen Allgemeinbildung, viele Geister, unbekannte Orte und vor allem: etwas richtig Böses. Ropa, hochbegabte Schulabbrecherin, geht arbeiten, um ihre Schwester und ihre Großmutter zu ernähren. Sie arbeitet als Mittlerin zwischen den Welten. Für ein wenig Geld sagt sie den Hinterbliebenen, was die Verstorbenen ihnen mitteilen wollen. Eines Tages bittet ein Geist sie darum, ihr verschwundenes Kind zu finden, und nur mit Hilfe ihrer neuen Freunde aus der unterirdischen Bibliothek hat Ropa eine Überlebenschance. Für den Auftrag läuft sie durch ein Edinburgh, das schlimme Zeiten hinter sich hat. Dystopisch und hart geht es in diesem Roman zu, dem entspricht auch die Sprache, die eine besonders coole Jugendsprache sein soll. Ob eine Hochbegabte sich so ausdrücken würde, sei dahingestellt. Aber die Lektüre macht Spaß. Das Problem ist höchstens das gleiche, wie wenn man zu viel WhatsApp liest – man verlernt Deutsch.
Serie / Reihe: Edinburgh Nights 1
Personen: Huchu, T. L. Lamatsch, Vanessa
Zba Huchu
Huchu, T. L.:
¬Die¬ Bibliothek von Edinburgh : Roman / T. L. Huchu ; ins Deutsche übertragen von Vanessa Lamatsch. - München : Penhaligon, 2022. - 381 Seiten. - (Edinburgh Nights; 1). - [Aus dem Englischen übersetzt]
ISBN 978-3-7645-3252-9 Broschur : EUR 16,00
Romane, Erzählungen - Buch