Der Begriff 'Antiautoritäre Erziehung' leidet heute v.a. in der Wissenschaft unter einer kenntnisarmen 'Verteufelung'. Daher besteht nachhaltiges Interesse an einer überschaubaren und zugleich fundierten Darstellung antiautoritärer Theorie und Praxis. Dem trägt der neue Band der Reihe 'theorie.org' ausführlich Rechnung.
Vorgestellt werden die wesentlichen Merkmale antiautoritärer Pädagogik, ihre Theoretiker und die Institutionen, in denen Ansätze einer solchen Pädagogik verfolgt wurden und werden. Die Beispiele einer solchen Pädagogik und ihrer Geschichte, die sich aus dieser Darstellung ergeben, sollen die Aktualität antiautoritärer Pädagogik herleiten. Insbesondere die Antworten konservativer Pädagogik auf die Fragen von gewalttätigen Schülerinnen und Schülern werden problematisiert und mit einer herrschaftskritischen Analyse konfrontiert.
Dabei wird die antiautoritäre Pädagogik nicht auf die theoretischen Ansätze und Praxen beschränkt, die sich diesen Titel gaben, wie die Kinderladenbewegung in den späten sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Vielmehr werden Vorläufer und pädagogische Ansätze ebenso beachtet wie die politischen Strömungen Marxistisch/Freudscher und anarchistischer anarchosyndikalistischer Ausprägung, die herrschaftskritische pädagogische Konzepte und Praxen entwickelten, sowie die bürgerliche Reformpädagogik.
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Theorie.org
Personen: Schroedter, Thomas
DG 1000 S382-01 (2)
Schroedter, Thomas:
Antiautoritäre Pädagogik : zur Geschichte und Wiederaneignung eines verfemten Begriffes / Thomas Schroedter. - 2., erw. Aufl. - Stuttgart : Schmetterling Verl., 2012. - 228 S. - (Theorie.org). - Literaturverz. S. 210 - 220
ISBN 978-3-89657-667-5
Spezialfragen der Erziehung - Buch